C H R O N I K 1993
Seit dem 1.3.1993 ist Frau Marlene Ahrens aus Sustrum als Neumitglied beim Imkerverein Aschendorf eingetragen. Wir wünschen ihr auf diesem Weg ein herzliches Willkommen und viel Erfolg mit den Bienen.
Die alljährliche Kreisversammlung hiesiger Imker fand einen Tag nach unserer JHV am 13.3.93 statt. Unser Imkerverein nahm daran teil. Auf dieser Versammlung wurde beschlossen, dass die Imker des Emslandes ein eigenes Rückenetikett für ihr Honigglas verwenden wollen. Muster wurden vom Vorsitzenden unseres Vereins vorgelegt, der gleichzeitig beauftragt wurde, das Vorhaben zu realisieren.
Am 19.3.93 hatte der IV Werlte zu seiner Jahreshauptversammlung eingeladen. Als Redner war der Schulungsobmann des Landesverbandes Gerh. Böse anwesend. An diesem interessanten Vortrag über Honig nahmen auch Mitglieder unseres Vereins teil.
Am 23. April brannte das Lager eines Imkerkollegen in Neubörger. Achtzig Bienenkästen und Zubehör samt Transporter mit Anhänger wurden vernichtet. Der Schaden betrug ca. 20.000,00 DM. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt. Brandstiftung wird vermutet, konnte aber nicht nachgewiesen werden. Wem dient so etwas?
Am 3. April fand die Landesverbandstagung in Emden statt. Der Imkerverein Aschendorf nahm daran teil.
Auch der Landesverband arbeitet jetzt mit einem Datensystem zum schnelleren Arbeitsablauf. Um die Statistik auf den neuesten Stand zu bringen, wurden alle Geburtsdaten und Anschriften unserer Mitglieder dem LVB übergeben. Der Datenschutz ist gewährleistet.
Der Veranstaltungsplan des Heimat- und Bürgervereins Aschendorf wurde bekanntgegeben.
Das Baurecht kann auf Überempfindlichkeit keine Rücksicht nehmen, so das Gericht. Ein Professor aus dem Raum Hildesheim kämpfte 10 Jahre durch alle Gerichtsinstanzen, um Bienenvölker zu evakuieren. Allerdings ohne Erfolg.
Nach den EG-Richtlinien besteht ab dem 1. Juli 1993 eine Los-Kennzeichnungsverordnung auch in Deutschland. Das heißt: In Zukunft muss nicht nur der Handel, sondern auch jeder Imker, der seinen Honig direkt vermarktet, das Etikett mit einer Losnummer versehen, aus der die Charge erkennbar ist, welche er ins Glas oder in den Eimer gibt. Hier hat die Bürokratie europaweit zugeschlagen. Der Sinn dieser Verordnung ist: Bei Beanstandung eines auf dem Markt befindlichen Honigs kann an Hand der Losnummer, das „LOS“ (Charge, Abfüllpartie, Einheit), schnell vom Markt genommen werden.
22 Personen nahmen am 3. Juli an unserer traditionellen Grillfete teil. Bedingt durch einige Umstände musste der Grillort verlegt werden. Die Familie Hanneken hat spontan ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Der Fam. Hanneken sowie unserem altbewährten Grillmeister Josef Heitker ein herzliches Dankeschön. Unser alljährlicher Grillabend ist eine willkommene Abwechslung in der imkerlichen Hauptsaison.
Auf der Jahreshauptversammlung wurde beschlossen, einen Ausflug in die Lüneburger Heide zu planen. Am Sonntag, dem 29. August, war es soweit. Die Imkervereine Lathen, Leer und Rhauderfehn wurden dazu eingeladen. Der Imkerverein Lathen beteiligte sich sehr stark. Nur sieben Mitglieder unseres Vereins nahmen daran teil. Die Fahrt ging um 7:00 Uhr ab Aschendorf über Lathen, den Hümmling in Richtung Lüneburger Heide. Mit etwas Verspätung kamen wir in Gödenstorf an. Dort besichtigten wir die Berufsimkerei Karl Stöckmann. Karl Stöckmann war lange Jahre Vorsitzender des Berufsimkerbundes und bewirtschaftet mit einem seiner drei Söhne eine moderne Magazinimkerei von ca. 300 Bienenvölkern. Hier hatten wir die Gelegenheit, eine Imkerei zu besichtigen, die in einer absolut anderen Größe geführt wird, als wir sie kennen, und die zwei Familien ernähren muss. Das Interesse bzw. die Neugier war natürlich dementsprechend und somit wurden alle Fragen geduldig erklärt. Mit einem kleinen Präsent für die Fam. Stöckmann und einem herzlichen Dankeschön verabschiedeten wir uns gegen 13:00 Uhr. Im gleichen Ort, in der Gaststätte Isernhagen, wurde gemütlich zu Mittag gegessen.
Nach dem Mittagstisch unternahmen einige Imker eine Kutschwagenfahrt in die blühende Heidelandschaft, wo auch einzelne Bienenstände zu sehen waren. Auch wurden Verkaufsstände ansässiger Imker und deren Preise genau unter die Lupe genommen. Da die Heidelandschaft von Touristik sehr stark besucht wird, erzielen die Imker auch einen stolzen Preis. Alle guten Dinge sind drei. Und somit fuhren wir noch zum nahe gelegenen Schiffshebewerk bei Scharnebeck. Ein Jahrhundertbauwerk am Mittellandkanal. Da es Sonntag war, wurden keine Schiffe geschleust. Nachdem wir dort noch einen Imbiss nehmen konnten, ging es um ca. 19:00 Uhr auf die Heimfahrt. Dass Imker auch lustig sein können, hat die Rückfahrt gezeigt. Den direkten Weg über die Autobahn nehmend, trafen wir um ca. 23:00 Uhr in Aschendorf ein. Müde vom langen Tag oder vom vielen Gesang, der uns begleitete, ging wieder einmal ein schöner Tag zu Ende.
Neuerdings stehen alle Wespenarten unter Naturschutz. Für die Zukunft heißt das: Es dürfen keine Wespennester mehr vernichtet, sondern allenfalls umgesiedelt werden. Umsiedlungsanträge können bei der Naturschutzbehörde beantragt werden.
Ende Juli wurde ein weiterer Bienenstand vom Kollegen Felix Styma in Brand gesetzt und völlig vernichtet. Der Schaden wurde zum Teil von der Versicherung beglichen. Wie wir alle wissen, kann von dem Versicherungsbetrag solch ein Schaden nur geringfügig ersetzt werden. Vom Freizeitwert kann niemand den Verlust ersetzen. Die Brandstifter haben keinerlei Vorteile durch ihr Wirken. Frust abbauen scheint wohl ein starkes Bedürfnis zu sein.
Seitens der Kommunen erhielten wir auch in ’93 wieder einen finanziellen Zuschuss. Vielleicht auf diesem Weg an die Verantwortlichen ein herzliches Dankeschön.
Am 22. Oktober lud der Imkerverein zur Herbstversammlung ein. Der Referent, Erich Faltus, Bienenzuchtberater des LVB Weser-Ems, sprach zum Thema „Faulbrut und Bienenkrankheiten“ allgemein. Auch für Eingeweihte war dieses Thema eine hervorragende Auffrischung, da es an Bildmaterial nicht fehlte. Unser Verein nahm daran teil.
Hubert Werkmeister aus Rhede, Bruno Gütthoff aus Brual und Theodor Middendorf aus Papenburg sind alle drei Neumitglieder des Imkervereins Aschendorf und Umgebung. Wir wünschen allen, dass sie mit ihren Schützlingen Erfolg und an ihrem sinnvollen Hobby Freude haben werden.
Der Weihnachtsmann (Lks. Emsland), als Spender für unseren Bedarf an Perizin zur Behandlung der Varroatose, hat sein Wirken wohl endgültig eingestellt. Die Kreisversammlung am 26.8. in Meppen brachte es an den Tag. In Zukunft muss der Imker tief in die Tasche greifen, wenn er seine Bienenvölker behalten will. Dies ist auch wohl der Grund dafür, dass der Perizinbedarf um 50% zurückgegangen ist. Es kamen insgesamt für dieses Jahr 500 ml zur Verteilung. Der Imker musste für je 10 ml = 12,50 DM zuzahlen. Die Tendenz hierfür ist auf jeden Fall steigend.
Der goldene Faden, ein Leitbuch für den Imker, herausgegeben vom Land Niedersachsen zusammen mit unserem Bieneninstitut, erhielt jedes Vereinsmitglied kostenlos.
Ein neuer Bienenseuchenkurs am 18. und 25. November in Meppen wurde leider vom IV ASD nicht wahrgenommen.
Ein Rundschreiben des Landesverbandes zur Durchführung einer Honigprämierung wurde auf der Monatsversammlung am 12.11.93 bekanntgegeben. Einige Mitglieder zeigten Interesse und meldeten sich bei der Honigobfrau des LVB Frau Irma Lange in Delmenhorst an.
An der Tagung der Vereins- und Kreisvorsitzenden des LVB Weser-Ems in Wehnen am 20.11. nahm unser Vorsitzender teil.
Eine Überraschung gab es auf der letzten Monatsversammlung im Dezember 1993. Die Familie Schmock v. Ohr teilte uns mit, dass aus gesundheitlichen Gründen ihr Lokal zum Jahresende geschlossen wird. Allen Anwesenden waren betroffen. Immerhin war diese Gaststätte seit dem 10.03.1968, also ganze 26 Jahre, Vereinslokal des Imkervereins Aschendorf und Umgebung. Unser Ehrenvorsitzender, damals in Rhede neugewählter Vorsitzender unseres Vereins, Josef Heitker, hatte einen guten Griff getan mit der Wahl eines neuen Lokals. Die Gemütlichkeit, Gastfreundlichkeit der ganzen Familie und die hervorragende Küche wird allen Vereinsmitgliedern und deren Angehörigen bzw. Gästen nachhaltig in Erinnerung bleiben. Den Entschluss der Fam. Schmock v. Ohr akzeptieren wir und wünschen ihr weiterhin Gesundheit und einen geruhsamen Lebensabend. Eine Abordnung vom Imkerverein Aschendorf und Umgebung bedankte sich im Namen aller Mitglieder
einige Tage später mit einem Präsentkorb.
Noch am selben Abend wurde über eine neue Bleibe diskutiert. Es ist nicht so einfach, für einen kleinen Verein das Passende zu finden. Kleine Räumlichkeiten und deren monatliche Nutzung müssen gewährleistet sein. Der Vorschlag unseres Ehrenmitgliedes, Hermann Krömer, die Gaststätte Albert Schmitz in Herbrum erfülle unsere Ansprüche, fand einen dermaßen Anklang, dass wir uns entschlossen, noch am selben Abend dort vorzusprechen. Nach einem kurzen Gespräch mit der Gastwirtin und der Besichtigung der Räumlichkeiten waren unsere nächsten Termine bis zur Generalversammlung gesichert. Erleichtert wurde festgestellt, dass ein Teil in der Geschichte des Imkervereins Aschendorf und Umgebung seinen Abschluss gefunden hatte.
Dem Landesverband wurden für das kommende Jahr 26 Mitglieder mit insgesamt 314 Bienenvölkern gemeldet. Das ist nochmals ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Am 14. Januar 1994 fand unser Kohlessen erstmals in der Gaststätte Schmitz statt. 31 Mitglieder bzw. Gäste konnten durch die Ehefrau unseres Vorsitzenden, Frau Margret Jansen, begrüßt werden. Ihren Ehemann und unseren stellvertretenden Vorsitzenden, Anton Hanneken, musste sie wegen Krankheit entschuldigen. Der erste Vereinsabend im neuen Lokal war ein voller Erfolg. Der Gastwirtin kann eine gute Küche nachgesagt werden. Ein Mitglied sprach von einer so guten Stimmung, ihm fehlte nur die Musik zum Tanzen. Mit einer Überraschung wartete unser Mitglied Th. Middendorf auf. Er ermittelte mit seiner Kamera einen Kohlkönig. Es wurde unser Mitglied Berthold Tholema. Zum Andenken wurde ihm eine Urkunde überreicht. Ein gelungener Abend fand wieder einmal seinen erfolgreichen Abschluss, was erfreulich ist – auch ohne den Vorstand! Der Fam. Schmitz einen Glückwunsch für ihren Einstand, und meiner Ehefrau Margret ein Dankeschön für ihren gelungenen Einsatz.
Am 11. Februar fand ein Filmabend statt. Albert Bartelds ist nicht nur Hobbyimker, sondern auch das Filmen liegt ihm sehr. Impressionen vergangener Vereinsaktivitäten wurden nochmals in Erinnerung gerufen. Ein Dankeschön der Familie Bartelds für diesen gelungenen Abend.
Am 2. März 94 fand ein Info-Abend auf Altkreisebene unter den einzelnen Vorsitzenden statt.
Der Imkertag am 6. März in Oldenburg wurde von einigen Mitgliedern auch in diesem Jahr besucht. Ernährungsberatung in Sachen Honig war das Thema. Ein wichtiges Thema für alle Imker, die Honig vermarkten.
Am 12. März fand die diesjährige Kreisversammlung statt. Hier wurde das endgültige Rückenetikett für unser Honigglas vorgestellt und genehmigt.
Info-Material wurde den Vereinsmitgliedern an den jeweiligen Monatsversammlungen ausgehändigt.
Für die innere Gestaltung im Lehrbienenstand hat unser Neumitglied Th. Middendorf einige hervorragende Ideen, die wir 1994 in die Tat umsetzen wollen.
Lehe, März 1994