JAHRESABLAUF 1991

Am 8.3. wurden die Schulen im hiesigen Raum angeschrieben, in dem wir Imker unsere Unterstützung anbieten, wenn es in Sachen Bienen um Aufklärung geht.

Eine neue Ausgabe der Bienenschutzverordnung möge sich jeder Interessent in Verbindung mit Werbematerial besorgen.

Am 18.3. fand eine Intensivschulung über Brutkrankheiten der Biene mit dem Schwerpunkt „Erkennen von Anzeichen der bösartigen Faulbrut“ statt. An diesem Kurs nahmen die Kollegen Barenkamp und Heyen mit seinem Sohn Karsten teil. Wer in Zukunft eine Seuchenfreiheitsbescheinigung beantragt, muß vorher seine Bienenvölker von diesen Kursteilnehmern untersuchen lassen. Eine Untersuchungsniederschrift hat jedes Mitglied erhalten.

Am Kreisimkertag in Meppen und der Landesverbandstagung in Damme nahmen jeweils Mitglieder unseres Vereins teil.

Am 12. April fand ein zweiter Übungsabend im Körbeflechten statt. Leider war die Beteiligung nicht so groß wie beim ersten Mal.

Frau Barenkamp hat ihre Fähigkeiten als Künstlerin unter Beweis gestellt. Eine Schaufensterpuppe, die wohl als Modell schwer gelitten hat, wurde uns geschenkt, leider ohne Arme. Dank Frau Barenkamp ist sie wieder vollständig und ziert jetzt unseren Lehrbienenstand.

Herr Bohse aus Aschendorf konnte im Rahmen der ABM-Maßnahme für einige Tage am Lehrbienenstand eingesetzt werden.

An die Mitglieder Kamphus und Tholema ein Dank für die Erstellung der Regale im Lehrbienenstand. Herr Kamphus stellt einen Teil seiner Bienenvölker für den Lehrbienenstand zur Verfügung und betreut sie auch.

Die Obstbauern im Alten Land sind in diesem Jahr mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Wetterkapriolen während der Blütezeit ließen nur eine mittlere Obsternte zu. In diesem Zusammenhang berichtete die Zeitung, daß ein gutes Bienenvolk die Obsternte durch ihre Bestäubung um ein Achtfaches steigern kann. Ein starkes Bienenvolk befliegt täglich bis zu 40 Millionen Blüten. Relativ gesehen ist eine Bestäubungsprämie somit ein Taschengeld.

An einer schon seit langem geplanten Projektwoche an der Gesamtschule in Dörpen nahm der Unterzeichner teil. Die Beteiligung bzw. Begeisterung der Kinder war enorm, so daß eine Wiederholung in verkürzter Form stattfinden soll.

Der 5. Juni, „internationaler Tag der Umwelt“, war wohl der Höhepunkt des Jahres beim Imkerverein Aschendorf u. Umgebung. Die Stadt Papenburg vergibt alljährlich einen Umweltpreis, der in diesem Jahr unserem Verein zugesprochen wurde. Während allgemein der Umweltpreis geteilt wird, erhielten wir ihn in voller Höhe. Der Stiftungsvorstand des Umweltausschusses war von der Antragsbegründung überzeugt und hat somit die Leistungen der Imker für die Allgemeinheit offiziell anerkannt. Dem Umweltausschuß und der Stadt Papenburg an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Eine Urkunde und ein Scheck wurden in einer öffentlichen Umweltausschusssitzung vom Stadtdirektor, Herrn Schenk, stellvertretend unseren Mitgliedern R. Jansen, H. Krömer und H. Heyen überreicht.

Unser Grillabend fand diesmal bei der Familie Herm. Sonntag in Papenburg, Lüchtenburg, statt. Die Familie Sonntag hat nur indirekt mit den Bienen zu tun. Sie hat uns ihre Räumlichkeiten kostenlos angeboten. Es war nicht nur ein schöner Abend. Unser Ehrenvorsitzender, Josef Heitker, hat mal wieder als Grillmeister sein Können unter Beweis gestellt.

Wie eine Bienenwanderung enden kann, zeigte eine Meldung am 30.7. in der Ems-Zeitung. 700.000 Bienen blockierten die Autobahn. Ein Kleinlaster mit Anhänger, beladen mit 36 Bienenvölkern, wurde von einem unachtsamen PKW-Fahrer angefahren. Das Gespann drehte sich um die eigene Achse und kippte schließlich um. Die Folgen kann man sich gut vorstellen, allerdings auch den materiellen und finanziellen Schaden des Imkers.

Am 17.8. lud der Kaninchenzuchtverein Aschendorf zur Eröffnungsfeier seiner Veranstaltung ein. Unser Mitglied H. Kamphus nahm daran teil.

Hervorragende Zeitungsberichte über Imkereien werden veröffentlicht. Schlagzeilen als Überschrift wie: „Bienen und Schaf ernähren den Mann im Schlaf“, gehören absolut der Vergangenheit an. Dies sollte mit ruhigem Gewissen der Öffentlichkeit dargestellt werden.

Am 13. September wurde am Lehrbienenstand ein Wachsschmelzgerät von der Firma Heyen vorgeführt. Diskussionen in den Versammlungsabenden führten zu dieser Vorführung, die mit viel Arbeitsaufwand verbunden war. Mangels Interesse wurde ein zweiter Abend angesetzt, der ebenso schlecht besucht wurde. Dies lehrt, daß derartige Veranstaltungen nicht mehr durchgeführt werden brauchen.

Der alljährliche Nordwestdeutsche Imkertag in Nordhorn wurde von einigen Mitgliedern unseres Vereins besucht.

Ein Video-Vortrag über heimische Wildbienen wurde am 24. September an der VHS Papenburg gehalten, vom Imkerkollegen unseres Verbandes. Einige Mitglieder nahmen an den sehr interessanten Ausführungen teil.

Unsere Monatsversammlungen im Vereinslokal müssen in Zukunft gewährleistet sein, da ansonsten die Räumlichkeiten für anderweitige Vereine reserviert werden.

Auch im Jahre 1991 wurden die Mittel zur Varroabekämpfung vom Landkreis dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Es kamen [Menge fehlt] ml an [Mittel fehlt] zur Verteilung. Der Bedarf der nicht organisierten Imker ist in dieser Menge enthalten.

Eine finanzielle Unterstützung seitens der Nachbarkommunen fand in diesem Jahr wieder statt.

Vom Imkerverein Aschendorf u. Umgebung wurden für das Jahr 1992 insgesamt 22 Mitglieder mit 444 Bienenvölkern gemeldet.

Die Honigernte in der vergangenen Saison war in der Frühtracht sehr gut, während die Sommertracht total ausfiel. Auch stagniert der Honigpreis immer noch. Es gilt weiterhin der Trend zur Selbstvermarktung.

Auch in diesem Jahr war unser Adventskaffee wieder gut besucht.

Mitten in der kommenden Saison findet 1992 eine Emslandschau in Papenburg statt. Hiesigen Vereinen werden kostenlos Stellplätze zur Verfügung gestellt. Bei genügender Beteiligung unserer Mitglieder wollen wir uns auf dieser Wirtschaftsschau repräsentieren.

„Weder Appetitbremse noch Nervennahrung“ war in der Presse zu lesen. Verbraucherschutz warnte vor zuviel Zucker. Hier wurde eine fachlich richtige Aufklärung betrieben, während im Fernsehen eine Aufklärung über Inhaltsstoffe so schlecht dargestellt wurde, daß der Verbraucher annehmen mußte, der Honig sei wertlos. Der verantwortliche Leiter der Sendung hat dem Imkerbund erklärt, daß die Darstellung wohl nicht ganz gelungen war. Leider kommt es nicht zur Gegendarstellung.

Ein neues Varroa-Bekämpfungsmittel „Apitol“ ist auf dem Markt. Es wird ähnlich wie Perizin angewendet. Da Perizin sich bis zum heutigen Tag bewährt hat, sollten wir auch dabei bleiben.

An der alljährlichen Tagung der Kreis- und Vereinsvorsitzenden nahm stellvertretend H. Heyen teil. Es wurden nicht nur Themen zur künftigen Verbandsarbeit behandelt, sondern jedem Verein ein sehr gut aufgemachter Medienkatalog überreicht. Es sind alle vorhandenen Dia-Serien und Filme der Verbände Weser-Ems und Hannover darin aufgelistet.

Am 10. Januar hatten wir unser traditionelles Kohlessen. Es war wieder einmal sehr gut besucht. Alle Beteiligten erlebten ein fröhliches Beisammensein und bescheinigten unserer Wirtin ein gutes Gelingen ihrer Kochkünste auch ohne Väterchen Frost.

Ein Aufruf des DIB zur Honigspende für russische Kinder wurde in unserem Verein nicht wahrgenommen.

Unser Landesverband Weser-Ems führt erstmals eine Honigprämierung durch. Bei Erreichen einer Medaille erfolgt eine hervorragende Werbekampagne in den Medien, so daß sich eine Beteiligung immer lohnt. Leider hat sich nur ein Mitglied angemeldet.

Auch in diesem Jahr erstellten die Kommunen Dörpen und Aschendorf einen Veranstaltungskalender, in dem unser Verein berücksichtigt wird. Jedes Mitglied erhielt ein Exemplar.

Ein Info-Abend aller Vereinsvorsitzenden des Altkreises fand am 12. Februar 1992 statt.

Am 14.2.92 hatten wir unseren ehemaligen Verbandsvorsitzenden, Hermann Juilfs, zu Gast. Er ist Mitglied im Werbeausschuß des Deutschen Imkerbundes. Hier konnte jeder vor Ort erfahren, was mit seinem Werbebeitrag von 50 Pfennig je Bienenvolk geschieht. Es ist alles noch in den Anfängen, aber nach den Berichten zu urteilen auch sehr hoffnungsvoll. Letztendlich liegt es am Imker, was er aus den Angeboten der Verbände und des DIB macht. Leider war dieser Vortragsabend sehr schwach besucht.

Ein Honiglehrfilm als VHS-Kassette wird vom DIB zum Sonderpreis angeboten und ist für unseren Verein bestellt.

Die einzelnen Aktivitäten und Berichte des „Deutschen Imkerbundes“, mitgeteilt in sogenannten C-Rundschreiben, brauchen an dieser Stelle im einzelnen nicht mehr erwähnt werden. Seit

1991 werden in allen Bienenzeitungen mehrere Seiten für den DIB zwecks Berichterstattung usw. freigehalten.

Prospektmaterial des DIB wurde jeweils in den Versammlungen vorgestellt. Hervorzuheben ist nochmals die gut gelungene Werbebroschüre über den Rapshonig. Wer diesen Prospekt in Kleinformat noch nicht für seine Kundschaft bereithält, sollte es schnellstens nachholen.

Informationsmaterial wurde als „Anlagen“ in jedem Rundschreiben reichlich beigelegt.

Am 8.3.92 verstarb unser langjähriges Mitglied, Stanislaus Kulagowski, aus Herbrum. Diejenigen, die ihn kannten, wissen, daß er ein zurückhaltender, liebenswerter Mensch war. Seine ganze Freizeit galt seinen Bienen. Wir werden ihn stets in Erinnerung halten. Unser Verein spendete einen Kranz. An der Beerdigung nahmen mehrere Mitglieder teil.

Lehe im März 1992