Vereins-Chronik 1993

C H R O N I K 1993 Seit dem 1.3.1993 ist Frau Marlene Ahrens aus Sustrum als Neumitglied beim Imkerverein Aschendorf eingetragen. Wir wünschen ihr auf diesem Weg ein herzliches Willkommen und viel Erfolg mit den Bienen. Die alljährliche Kreisversammlung hiesiger Imker fand einen Tag nach unserer JHV am 13.3.93 statt. Unser Imkerverein nahm daran teil. Auf dieser Versammlung wurde beschlossen, dass die Imker des Emslandes ein eigenes Rückenetikett für ihr Honigglas verwenden wollen. Muster wurden vom Vorsitzenden unseres Vereins vorgelegt, der gleichzeitig beauftragt wurde, das Vorhaben zu realisieren. Am 19.3.93 hatte der IV Werlte zu seiner Jahreshauptversammlung eingeladen. Als Redner war der Schulungsobmann des Landesverbandes Gerh. Böse anwesend. An diesem interessanten Vortrag über Honig nahmen auch Mitglieder unseres Vereins teil. Am 23. April brannte das Lager eines Imkerkollegen in Neubörger. Achtzig Bienenkästen und Zubehör samt Transporter mit Anhänger wurden vernichtet. Der Schaden betrug ca. 20.000,00 DM. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt. Brandstiftung wird vermutet, konnte aber nicht nachgewiesen werden. Wem dient so etwas? Am 3. April fand die Landesverbandstagung in Emden statt. Der Imkerverein Aschendorf nahm daran teil. Auch der Landesverband arbeitet jetzt mit einem Datensystem zum schnelleren Arbeitsablauf. Um die Statistik auf den neuesten Stand zu bringen, wurden alle Geburtsdaten und Anschriften unserer Mitglieder dem LVB übergeben. Der Datenschutz ist gewährleistet. Der Veranstaltungsplan des Heimat- und Bürgervereins Aschendorf wurde bekanntgegeben. Das Baurecht kann auf Überempfindlichkeit keine Rücksicht nehmen, so das Gericht. Ein Professor aus dem Raum Hildesheim kämpfte 10 Jahre durch alle Gerichtsinstanzen, um Bienenvölker zu evakuieren. Allerdings ohne Erfolg. Nach den EG-Richtlinien besteht ab dem 1. Juli 1993 eine Los-Kennzeichnungsverordnung auch in Deutschland. Das heißt: In Zukunft muss nicht nur der Handel, sondern auch jeder Imker, der seinen Honig direkt vermarktet, das Etikett mit einer Losnummer versehen, aus der die Charge erkennbar ist, welche er ins Glas oder in den Eimer gibt. Hier hat die Bürokratie europaweit zugeschlagen. Der Sinn dieser Verordnung ist: Bei Beanstandung eines auf dem Markt befindlichen Honigs kann an Hand der Losnummer, das „LOS“ (Charge, Abfüllpartie, Einheit), schnell vom Markt genommen werden. 22 Personen nahmen am 3. Juli an unserer traditionellen Grillfete teil. Bedingt durch einige Umstände musste der Grillort verlegt werden. Die Familie Hanneken hat spontan ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Der Fam. Hanneken sowie unserem altbewährten Grillmeister Josef Heitker ein herzliches Dankeschön. Unser alljährlicher Grillabend ist eine willkommene Abwechslung in der imkerlichen Hauptsaison. Auf der Jahreshauptversammlung wurde beschlossen, einen Ausflug in die Lüneburger Heide zu planen. Am Sonntag, dem 29. August, war es soweit. Die Imkervereine Lathen, Leer und Rhauderfehn wurden dazu eingeladen. Der Imkerverein Lathen beteiligte sich sehr stark. Nur sieben Mitglieder unseres Vereins nahmen daran teil. Die Fahrt ging um 7:00 Uhr ab Aschendorf über Lathen, den Hümmling in Richtung Lüneburger Heide. Mit etwas Verspätung kamen wir in Gödenstorf an. Dort besichtigten wir die Berufsimkerei Karl Stöckmann. Karl Stöckmann war lange Jahre Vorsitzender des Berufsimkerbundes und bewirtschaftet mit einem seiner drei Söhne eine moderne Magazinimkerei von ca. 300 Bienenvölkern. Hier hatten wir die Gelegenheit, eine Imkerei zu besichtigen, die in einer absolut anderen Größe geführt wird, als wir sie kennen, und die zwei Familien ernähren muss. Das Interesse bzw. die Neugier war natürlich dementsprechend und somit wurden alle Fragen geduldig erklärt. Mit einem kleinen Präsent für die Fam. Stöckmann und einem herzlichen Dankeschön verabschiedeten wir uns gegen 13:00 Uhr. Im gleichen Ort, in der Gaststätte Isernhagen, wurde gemütlich zu Mittag gegessen. Nach dem Mittagstisch unternahmen einige Imker eine Kutschwagenfahrt in die blühende Heidelandschaft, wo auch einzelne Bienenstände zu sehen waren. Auch wurden Verkaufsstände ansässiger Imker und deren Preise genau unter die Lupe genommen. Da die Heidelandschaft von Touristik sehr stark besucht wird, erzielen die Imker auch einen stolzen Preis. Alle guten Dinge sind drei. Und somit fuhren wir noch zum nahe gelegenen Schiffshebewerk bei Scharnebeck. Ein Jahrhundertbauwerk am Mittellandkanal. Da es Sonntag war, wurden keine Schiffe geschleust. Nachdem wir dort noch einen Imbiss nehmen konnten, ging es um ca. 19:00 Uhr auf die Heimfahrt. Dass Imker auch lustig sein können, hat die Rückfahrt gezeigt. Den direkten Weg über die Autobahn nehmend, trafen wir um ca. 23:00 Uhr in Aschendorf ein. Müde vom langen Tag oder vom vielen Gesang, der uns begleitete, ging wieder einmal ein schöner Tag zu Ende. Neuerdings stehen alle Wespenarten unter Naturschutz. Für die Zukunft heißt das: Es dürfen keine Wespennester mehr vernichtet, sondern allenfalls umgesiedelt werden. Umsiedlungsanträge können bei der Naturschutzbehörde beantragt werden. Ende Juli wurde ein weiterer Bienenstand vom Kollegen Felix Styma in Brand gesetzt und völlig vernichtet. Der Schaden wurde zum Teil von der Versicherung beglichen. Wie wir alle wissen, kann von dem Versicherungsbetrag solch ein Schaden nur geringfügig ersetzt werden. Vom Freizeitwert kann niemand den Verlust ersetzen. Die Brandstifter haben keinerlei Vorteile durch ihr Wirken. Frust abbauen scheint wohl ein starkes Bedürfnis zu sein. Seitens der Kommunen erhielten wir auch in ’93 wieder einen finanziellen Zuschuss. Vielleicht auf diesem Weg an die Verantwortlichen ein herzliches Dankeschön. Am 22. Oktober lud der Imkerverein zur Herbstversammlung ein. Der Referent, Erich Faltus, Bienenzuchtberater des LVB Weser-Ems, sprach zum Thema „Faulbrut und Bienenkrankheiten“ allgemein. Auch für Eingeweihte war dieses Thema eine hervorragende Auffrischung, da es an Bildmaterial nicht fehlte. Unser Verein nahm daran teil. Hubert Werkmeister aus Rhede, Bruno Gütthoff aus Brual und Theodor Middendorf aus Papenburg sind alle drei Neumitglieder des Imkervereins Aschendorf und Umgebung. Wir wünschen allen, dass sie mit ihren Schützlingen Erfolg und an ihrem sinnvollen Hobby Freude haben werden. Der Weihnachtsmann (Lks. Emsland), als Spender für unseren Bedarf an Perizin zur Behandlung der Varroatose, hat sein Wirken wohl endgültig eingestellt. Die Kreisversammlung am 26.8. in Meppen brachte es an den Tag. In Zukunft muss der Imker tief in die Tasche greifen, wenn er seine Bienenvölker behalten will. Dies ist auch wohl der Grund dafür, dass der Perizinbedarf um 50% zurückgegangen ist. Es kamen insgesamt für dieses Jahr 500 ml zur Verteilung. Der Imker musste für je 10 ml = 12,50 DM zuzahlen. Die Tendenz hierfür ist auf jeden Fall steigend. Der goldene Faden, ein Leitbuch für den Imker, herausgegeben

Vereins-Chronik 1992

Jahresablauf 1992 Am 14.3.92 verstarb unser Mitglied Gerhard Schmitz. Nach Auflösung des IV. Papenburg trat Gerd Schmitz dem IV. ASD bei. Er war ein eifriger Besucher unserer Vereinsabende. Wir werden ihn als einen sehr freundlichen Menschen gerne in Erinnerung behalten. An der Beerdigung nahmen mehrere Vereinsmitglieder teil. Eine 150 Tonnen schwere Fähre fuhr im Atlantik auf eine Jolle, die dann kenterte. Der Grund, so wusste Bild am Sonntag zu berichten: die gesamte Crew schlug auf eine einzige Biene ein und übersah somit die Segeljolle. Bienen steigern in Deutschland das Bruttosozialprodukt um eine Milliarde Mark, hat Saarlands Umweltminister Leinen ausgerechnet. Am 4. April 92 war unser Nachbarverein Rhauderfehn Veranstalter der Landesverbandstagung Weser-Ems. Obwohl der Tagungsort sehr nahe lag, nahmen sehr wenige Mitglieder unseres Vereins daran teil. Die Veranstaltung selbst war für den IV. Rhauderfehn ein voller Erfolg. Seit dem 1.4.92 haben wir wieder ein Neumitglied: Klemens Kulagowski aus Herbrum. Er hat die Bienen von seinem Vater übernommen. Wir wünschen ihm auf diesem Wege ein herzliches Willkommen und viel Erfolg mit seinen Bienenvölkern! Einen neuen Film vom DIB haben wir erworben. Der Titel: „Gewinnung von Honig höchster Qualität“. Die Möglichkeit des Ausleihens sollte mehr genutzt werden. In diesem Jahr wurde verstärkt Aufklärungsmaterial der Emszeitung zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Leider wurde nicht alles abgedruckt. Vom 23.5. bis 31.5.92 nahm der IV. Aschendorf und Umgebung erstmalig an der Emslandschau in Papenburg teil. Vorrangig sollten der Öffentlichkeit unsere Produkte vorgestellt werden. Anteilmäßig stellten die teilnehmenden Mitglieder ihre Ware zur Verfügung. Die Vorbereitung für diese Veranstaltung war sehr aufwendig. Ferner mussten immer zwei Personen anwesend sein. Es wurden drei Preise vergeben, die durch das Schätzen des Gewichts eines Wachsblocks ermittelt wurden. Die Vorführung von Videofilmen hat teilweise leider nicht geklappt. Nachteilig war eigentlich, dass der Verein als Veranstalter nur zwei Eintrittskarten erhielt. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, mussten noch einige Karten zugekauft werden. Nachteilig war auch die Dauer der Emslandschau. So waren wohl alle Beteiligten froh, dass nach acht Tagen Anstrengung bei sehr großer Hitze und viel Staub die Ausstellung zu Ende war. Mitten in der Hauptsaison so eine Mammutausstellung mitzugestalten, ist nur möglich, wenn eine Einigkeit dahinter steht. Ich möchte mich im Namen des IV. Aschendorf und Umgebung bei allen Beteiligten, als da sind: Hermann Barenkamp mit seiner Frau, Hermann Kamphus, Felix Styma, Heinrich Heyen, Anton Hanneken und Hermann Krömer, bedanken. Aus finanzieller Hinsicht ist mit dieser Aktion keine Reklame zu machen. Wichtig ist dabei, dass die Imker einmal aus ihrer Defensive herauskommen und nachhaltig von sich reden machen. Am 3.7.92 fand unser Grillabend im Hause Barenkamp in Kluse statt. Die Familie Barenkamp hatte sich viel Mühe gemacht. Eine kleine Wanderung vor dem Essen sorgte für den nötigen Heißhunger. Unser Ehrenvorsitzender Josef Heitker bediente in gewohnter Weise den Grill. Ihm und der Familie Barenkamp sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Es war ein langanhaltender Abend, der wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. „Das Malen ist für mich eine richtige Sucht geworden.“ So stand es in der Zeitung „von Haus zu Haus“. Eine Bilderausstellung über Natur in der Von-Velen-Anlage in Papenburg von Franziska Bartelds aus Aschendorf. Eine Imkerin mit vielen Talenten in unserem IV. Wann wechseln die Motive in den Bereich der Bienen, z.B. Bienenstand? Eine Rekordernte im Alten Land, so berichtete die Emszeitung. Dies ist nicht zuletzt den Bienen zu verdanken, das wissen die Obstbauern auch. Interessant ist, dass es in 1992 erstmals nach vielen, vielen Jahren eine sehr gute Obsternte gab. Dies schaffte für den Imker einen Verlustausgleich bei dem jährlichen Überschneiden mit der Rapsblüte. Amtlich wurde der Ortsteil Biene der Stadt Lingen zum Sperrgebiet erklärt. Die bösartige Faulbrut wurde festgestellt. Verstärkt sollte besonders im Frühjahr die Bienenbrut auf Veränderungen beobachtet werden. Bei einer Früherkennung kann der Imker sich selbst und anderen viel Ärger ersparen. Seit dem 1.5.92 und dem 1.6.92 sind die Herren Gerhard Telgen, Aschendorf, bzw. Hans Wilmes, Renkenberge, Mitglieder des IV. ASD. Beide Neuimker sind hiermit herzlich willkommen. Wir wünschen beiden viel Freude und viel Erfolg mit ihren Bienen. Eine finanzielle Unterstützung erhielten wir auch in diesem Jahr von den Nachbarkommunen. Die Honigernte in dieser Saison kann als sehr gut bezeichnet werden. Durch einen fließenden Übergang von Früh- in die Sommertracht wurde ein Vertrocknen der Blüten verhindert. So kamen auch die Standimker auf ihre Kosten. Am Lehrbienenstand fanden mehrere Arbeitseinsätze statt. Die Innenausstattung nimmt allmählich Gestalt an und kann in diesem Jahr fertiggestellt werden. Einen Dank an alle Beteiligten. Am Umweltschutztag in Papenburg nahm unser Imkerverein aus den bekannten Gründen in diesem Jahr nicht teil. Wegen Äußerungen des 1. Vorsitzenden am Telefon, die sich im Nachhinein als richtig herausstellten, kündigte Heinrich Heyen seine Mitgliedschaft beim IV. Aschendorf u. Umgebung. Der Inhalt seines Kündigungsschreibens wurde am 12.2.93 durchdiskutiert und zu den Akten gelegt. Zu dieser Versammlung erhielt jedes Mitglied eine besondere Einladung. An der Tagung der Vereins- und Kreisvorsitzenden des LVB Weser-Ems in Wehnen nahm unser Vorsitzender teil. „Lila Kerzen können mit Dioxin verunreinigt sein,“ so der EZ-Kurier am 2.12.92. Bei der Behandlung von Bienenvölkern und Bienenwachs denke man daran, sonst kann uns Imkern das gleiche passieren. Der Adventskaffee fiel aus Mangel an Beteiligung in diesem Jahr aus. Ab dem 18.12.92 erfolgt die Perizinabgabe wieder beim Vorsitzenden. Für Neuimker ist es Pflicht, an einem Honiglehrgang teilzunehmen, wenn er seinen Honig im Imkerglas des DIB vermarkten will. Es ist ratsam für alle Imker, diesen Kurs zu belegen, denn eine Fülle von Info-Material zwecks Aufklärung der Kundschaft beinhaltet dieser Lehrgang. Albert Bartelds, Berthold Tholema und der Unterzeichner haben am ersten Kurs schon teilgenommen. Ein Zertifikat über die Teilnahme erhält jeder Kursbesucher. Eine Einladung des TUS Aschendorf zum Sportlerball wurde vom Verein nicht wahrgenommen. Ein DIB-Film „Was Großmutter noch wusste“ erweitert unseren Bestand an Videofilmen. Es ist allen Mitgliedern anzuraten, sich diesen Film anzusehen, denn er ist gut zur Aufklärung gegenüber den Honigkunden. An Varroa-Mitteln wurden 1050 ml an die Imker verteilt. Die Abgabe an nicht organisierte Imker ist in dieser Menge enthalten. Dem Landesverband wurden für das kommende Jahr 22 Mitglieder mit insgesamt 297 Bienenvölkern gemeldet. Das ist ein deutlicher

Umweltpreis großer Erfolg für Imker

Aschendorf (ela). – Ein Jahr mit vielen Aktivitäten hat der Imkerverein Aschendorf hinter sich. Auf der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte Schmock von Ohr zog man eine erfolgreiche Bilanz: Der Imkerverein erhielt den Umweltschutzpreis der Stadt Papenburg. Darin sehe, so der 1. Vorsitzende Rudolf Jansen, der Verein eine Anerkennung der Bestäubungsleistung der Bienen zum Nutzen der Allgemeinheit.

Vereins-Chronik 1991

JAHRESABLAUF 1991 Am 8.3. wurden die Schulen im hiesigen Raum angeschrieben, in dem wir Imker unsere Unterstützung anbieten, wenn es in Sachen Bienen um Aufklärung geht. Eine neue Ausgabe der Bienenschutzverordnung möge sich jeder Interessent in Verbindung mit Werbematerial besorgen. Am 18.3. fand eine Intensivschulung über Brutkrankheiten der Biene mit dem Schwerpunkt „Erkennen von Anzeichen der bösartigen Faulbrut“ statt. An diesem Kurs nahmen die Kollegen Barenkamp und Heyen mit seinem Sohn Karsten teil. Wer in Zukunft eine Seuchenfreiheitsbescheinigung beantragt, muß vorher seine Bienenvölker von diesen Kursteilnehmern untersuchen lassen. Eine Untersuchungsniederschrift hat jedes Mitglied erhalten. Am Kreisimkertag in Meppen und der Landesverbandstagung in Damme nahmen jeweils Mitglieder unseres Vereins teil. Am 12. April fand ein zweiter Übungsabend im Körbeflechten statt. Leider war die Beteiligung nicht so groß wie beim ersten Mal. Frau Barenkamp hat ihre Fähigkeiten als Künstlerin unter Beweis gestellt. Eine Schaufensterpuppe, die wohl als Modell schwer gelitten hat, wurde uns geschenkt, leider ohne Arme. Dank Frau Barenkamp ist sie wieder vollständig und ziert jetzt unseren Lehrbienenstand. Herr Bohse aus Aschendorf konnte im Rahmen der ABM-Maßnahme für einige Tage am Lehrbienenstand eingesetzt werden. An die Mitglieder Kamphus und Tholema ein Dank für die Erstellung der Regale im Lehrbienenstand. Herr Kamphus stellt einen Teil seiner Bienenvölker für den Lehrbienenstand zur Verfügung und betreut sie auch. Die Obstbauern im Alten Land sind in diesem Jahr mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Wetterkapriolen während der Blütezeit ließen nur eine mittlere Obsternte zu. In diesem Zusammenhang berichtete die Zeitung, daß ein gutes Bienenvolk die Obsternte durch ihre Bestäubung um ein Achtfaches steigern kann. Ein starkes Bienenvolk befliegt täglich bis zu 40 Millionen Blüten. Relativ gesehen ist eine Bestäubungsprämie somit ein Taschengeld. An einer schon seit langem geplanten Projektwoche an der Gesamtschule in Dörpen nahm der Unterzeichner teil. Die Beteiligung bzw. Begeisterung der Kinder war enorm, so daß eine Wiederholung in verkürzter Form stattfinden soll. Der 5. Juni, „internationaler Tag der Umwelt“, war wohl der Höhepunkt des Jahres beim Imkerverein Aschendorf u. Umgebung. Die Stadt Papenburg vergibt alljährlich einen Umweltpreis, der in diesem Jahr unserem Verein zugesprochen wurde. Während allgemein der Umweltpreis geteilt wird, erhielten wir ihn in voller Höhe. Der Stiftungsvorstand des Umweltausschusses war von der Antragsbegründung überzeugt und hat somit die Leistungen der Imker für die Allgemeinheit offiziell anerkannt. Dem Umweltausschuß und der Stadt Papenburg an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Eine Urkunde und ein Scheck wurden in einer öffentlichen Umweltausschusssitzung vom Stadtdirektor, Herrn Schenk, stellvertretend unseren Mitgliedern R. Jansen, H. Krömer und H. Heyen überreicht. Unser Grillabend fand diesmal bei der Familie Herm. Sonntag in Papenburg, Lüchtenburg, statt. Die Familie Sonntag hat nur indirekt mit den Bienen zu tun. Sie hat uns ihre Räumlichkeiten kostenlos angeboten. Es war nicht nur ein schöner Abend. Unser Ehrenvorsitzender, Josef Heitker, hat mal wieder als Grillmeister sein Können unter Beweis gestellt. Wie eine Bienenwanderung enden kann, zeigte eine Meldung am 30.7. in der Ems-Zeitung. 700.000 Bienen blockierten die Autobahn. Ein Kleinlaster mit Anhänger, beladen mit 36 Bienenvölkern, wurde von einem unachtsamen PKW-Fahrer angefahren. Das Gespann drehte sich um die eigene Achse und kippte schließlich um. Die Folgen kann man sich gut vorstellen, allerdings auch den materiellen und finanziellen Schaden des Imkers. Am 17.8. lud der Kaninchenzuchtverein Aschendorf zur Eröffnungsfeier seiner Veranstaltung ein. Unser Mitglied H. Kamphus nahm daran teil. Hervorragende Zeitungsberichte über Imkereien werden veröffentlicht. Schlagzeilen als Überschrift wie: „Bienen und Schaf ernähren den Mann im Schlaf“, gehören absolut der Vergangenheit an. Dies sollte mit ruhigem Gewissen der Öffentlichkeit dargestellt werden. Am 13. September wurde am Lehrbienenstand ein Wachsschmelzgerät von der Firma Heyen vorgeführt. Diskussionen in den Versammlungsabenden führten zu dieser Vorführung, die mit viel Arbeitsaufwand verbunden war. Mangels Interesse wurde ein zweiter Abend angesetzt, der ebenso schlecht besucht wurde. Dies lehrt, daß derartige Veranstaltungen nicht mehr durchgeführt werden brauchen. Der alljährliche Nordwestdeutsche Imkertag in Nordhorn wurde von einigen Mitgliedern unseres Vereins besucht. Ein Video-Vortrag über heimische Wildbienen wurde am 24. September an der VHS Papenburg gehalten, vom Imkerkollegen unseres Verbandes. Einige Mitglieder nahmen an den sehr interessanten Ausführungen teil. Unsere Monatsversammlungen im Vereinslokal müssen in Zukunft gewährleistet sein, da ansonsten die Räumlichkeiten für anderweitige Vereine reserviert werden. Auch im Jahre 1991 wurden die Mittel zur Varroabekämpfung vom Landkreis dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Es kamen [Menge fehlt] ml an [Mittel fehlt] zur Verteilung. Der Bedarf der nicht organisierten Imker ist in dieser Menge enthalten. Eine finanzielle Unterstützung seitens der Nachbarkommunen fand in diesem Jahr wieder statt. Vom Imkerverein Aschendorf u. Umgebung wurden für das Jahr 1992 insgesamt 22 Mitglieder mit 444 Bienenvölkern gemeldet. Die Honigernte in der vergangenen Saison war in der Frühtracht sehr gut, während die Sommertracht total ausfiel. Auch stagniert der Honigpreis immer noch. Es gilt weiterhin der Trend zur Selbstvermarktung. Auch in diesem Jahr war unser Adventskaffee wieder gut besucht. Mitten in der kommenden Saison findet 1992 eine Emslandschau in Papenburg statt. Hiesigen Vereinen werden kostenlos Stellplätze zur Verfügung gestellt. Bei genügender Beteiligung unserer Mitglieder wollen wir uns auf dieser Wirtschaftsschau repräsentieren. „Weder Appetitbremse noch Nervennahrung“ war in der Presse zu lesen. Verbraucherschutz warnte vor zuviel Zucker. Hier wurde eine fachlich richtige Aufklärung betrieben, während im Fernsehen eine Aufklärung über Inhaltsstoffe so schlecht dargestellt wurde, daß der Verbraucher annehmen mußte, der Honig sei wertlos. Der verantwortliche Leiter der Sendung hat dem Imkerbund erklärt, daß die Darstellung wohl nicht ganz gelungen war. Leider kommt es nicht zur Gegendarstellung. Ein neues Varroa-Bekämpfungsmittel „Apitol“ ist auf dem Markt. Es wird ähnlich wie Perizin angewendet. Da Perizin sich bis zum heutigen Tag bewährt hat, sollten wir auch dabei bleiben. An der alljährlichen Tagung der Kreis- und Vereinsvorsitzenden nahm stellvertretend H. Heyen teil. Es wurden nicht nur Themen zur künftigen Verbandsarbeit behandelt, sondern jedem Verein ein sehr gut aufgemachter Medienkatalog überreicht. Es sind alle vorhandenen Dia-Serien und Filme der Verbände Weser-Ems und Hannover darin aufgelistet. Am 10. Januar hatten wir unser traditionelles Kohlessen. Es war wieder einmal sehr gut besucht. Alle Beteiligten erlebten ein fröhliches Beisammensein und bescheinigten unserer Wirtin ein gutes Gelingen ihrer Kochkünste auch ohne Väterchen Frost. Ein Aufruf des DIB zur Honigspende für

Vereins-Chronik 1990

Jahresablauf 1990 Am 2.5.90 hieß es Arbeitseinsatz am Lehrbienenstand. Es mußten Anpflanzungen gemacht werden. Der Landkreis stellte dankens-werterweise Pflanzen zur Verfügung, die unter der Obhut von unserem Obmann für Bienenweide Anton Hanneken eingesetzt wurden. Unter Mitwirkung etlicher Mitglieder war es eine gelungene Aktion, wie wir heute feststellen können. Seit dem 2. Mai 1990 wird die Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit des deutschen Imkerbundes von einer Frau Dr. Doris Kull verantwortlich gestaltet. Es werden viele Beiträge von Ihr in den Bienenzeitungen veröffentlicht, die als Kopie an den Honigkunden zwecks Information weitergegeben werden können. Die Diskussion um das altbewährte Einheitsglas der deutschen Imkerschaft hat ein Ende gefunden. Eine Änderung, weder am Glas, Deckel noch an der Banderole werden vorerst nicht vorgenommen. Der DIB behält sich aber eine Hintertür offen, um vielleicht später einmal eine Änderung an der Banderole vorzunehmen. Ein weiterer Video-Film „Das süße Leben – kein Honigschlecken“ wurde vom DIB neu erstanden. Am 8.Juni fand unser alljährlicher Grillabend statt. Unser Imkerkollege Felix Styma hatte zum 2.Male eingeladen. Als bekannter Grillmeister bewährte sich wieder einmal unser Ehrenvorsitzender Josef Heitker. Den Wettergott hatten wir wieder einmal auf unserer Seite, und so war für alle Beteiligten ein herrlicher Sommerabend. Der Familie Styma ein herzliches Dankeschön dafür. Nachtfröste, war zu lesen in der EZ. Im Alten Land, dem größten Obstanbaugebiet Norddeutschlands, herrschten starke Nachtfröste, die zu größeren Schäden führten. Nur wenige Tage später war zu lesen, „Guter Start für Bienen“. Imker sind mit den Bienen zufrieden. Rein vom biologischem Standpunkt her, ist so etwas schon nicht möglich, da die Bienenvölker erst einmal aus der Brut heraus gehen, und somit schon stark geschwächt werden. Ein guter Reporter informiert sich vorher gründlich. Anwendungsverbot für Pflanzenschutzmittel. Pflanzenschutzmittel dürfen nur noch angewandt werden, wenn die Flächen landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden. Dieses Anwendungsverbot soll einen Beitrag zum Schutz der Flora und Fauna leisten. Leider gibt es auch Ausnahmegenehmigungen, die, imkerlich gesehen, alles wieder zunichte machen. Im Juni wurde eine weitere Filmkassette über die „Instrumentale Besamung “ zum Vorzugspreis angeschafft. Am 2. Juli wurde ein weiterer Arbeitseinsatz am Lehrbienenstand durchgeführt. Es ist jedesmal ein geselliges Beisammensein, daß in Bildern für unsere Nachwelt festgehalten wird. Zwecks der Herkunftsbestimmung des erzeugten Honigs wird neben der bisherigen Prüfung „Sinnenenbefund und Mikroskopie“ die spezifische elektrische Leitfähigkeit gemessen. Der jeweilige Sortencharakter, besonders bei Honigtauhonige komm somit besser zum Ausdruck. Am 7. Juli wurde der Lehrbienenstand offiziell dem Imkerverein seiner Bestimmung übergeben. Aus diesem Anlaß wurde vom Heimat- u. Bürgerverein ein Grillabend veranstaltet. Der Imkerverein stellte eigens hierfür eine Palette von Honigproben zur Verfügung. In den Sommermonaten liest man immer wieder Berichte über Imker aus dem Altkreis, die sich der Öffentlichkeit mit ihren Bienen repräsentieren. Das Interesse an den Bienen ist ungebrochen, und jede Aktivität in dieser Hinsicht zu empfehlen. Am 18. Juli meldete Herr Heinrich Siemer sich schriftlich als Mitglied beim Imkerverein Aschendorf aus Altersgründen ab. Seine Entscheidung wollen wir respektieren. Prospekt- u. Verpackungsmaterial des DIB wurden bei den Monatsversammlungen vorgestellt. Im Juli wurden vom Landesverband in Zusammenarbeit mit der Kammer Landesmittel für die Bekämpfung der Varroatose gestellt, die allen Imkern zugute kommen soll. Seit dem 1. August haben wir wieder ein Neumitglied zu verzeichnen. Hermann Barenkamp aus Kluse nennt 6 Bienenvölker sein eigen. Auf diesem Wege ein herzliches Willkommen und viel Erfolg für die kommende Saison. Sein Amt als Vorsitzender beim Landesverband Weser Ems ist im August, Herr Ulrich Krohn, Hermann Allmersstr., 2902 Rastede, angetreten. Somit hat eine neue Ära angefangen. Einen Dank an dieser Stelle gebührt dem Vorgänger Hermann Juilfs aus Esens. Wer ihn kennt, weiß wieviel Arbeit er mit seiner Mannschaft in die Verbandsarbeit gesteckt hat. Am 18. August unternahm der Imkerverein Rhauderfehn einen Ausflug zur Deutschlands letzten großen Korbimkerei in die Lüneburger Heide. Der Imkerverein Aschendorf beteiligte sich mit 7 Personen. Am Ausflugsziel gab es selbstgebackenes Brot mit Heidehonig. Ein zugekaufter Met konnte ebenfalls gekostet werden. Einen fachlich hervorragenden Vortrag über die Korbimkerei wurde vom Besitzer, Herrn Winterhoff, vorgetragen. Der Bienenzaun bzw. die Lagd mit etlichen Körben, aber nur einem Bienenvolk, bestückt, ließ den Eindruck erhärten, daß hier mit der Vorführung einer Nostalgie ein ordentlicher Gewinn zu erzielen ist. Zumal wir kurz zuvor für diesen Vortrag ordentlich in die Tasche greifen mußten, und mir bestätigt wurde, daß jedes Wochenende ausgebucht wäre. Auch wenn alle Bienenvölker in die Heide verbracht sind, lohnt es sich für die Imkerei Winterhoff, denn das Kilo Scheibenhonig wurde mit einem Preis von DM 54,00 an den Handel abgeliefert. Es wurde noch das Denkmal von Hermann Löns besichtigt. Auf der stimmungsvollen Rückfahrt wurde noch kräftig zu Abend gegessen. Alles in allem muß dem Imkerverein Rhauderfehn für die schöne und gut organisierte Reise Lob gezollt werden. Während die Beeinträchtigung der Schausteller, mit Back- u. Süßwaren, durch Bienen zum Stillstand gekommen ist, wurden 1990 erstmals in Aschendorf Klagen geäußert. Da das Jahr 1990 ein ausgesprochenes Wespenjahr war, und in der Bevölkerung Biene und Wespe fast gleich sind, müssen in der kommenden Saison Kontrollgänge durchgeführt werden. Eine finanzielle Unterstützung durch die Kommunen fand auch in diesem Jahre wieder statt. Da diese Mittel zweckgebunden sind, werden sie u.a. für die Anschaffung von Videofilmen verwendet. Über giftige Substanzen im Honig berichtete die Bildzeitung in großen Lettern in der Ausgabe am 5. September. Falschinformationen eines schlechten Reporters können auf diese Art und Weise der ganzen Imkerschaft schweren Schaden zufügen. Der Imkerbund reagierte mit einer Aufklärungsschrift in den Bienenzeitungen, die vom Imker ohne Genehmigung kopiert und zur Verteilung an den Kunden weitergegeben werden durfte. Am 12. September verstarb im Alter von 61 Jahren Herr Johannes Schnieders. Er war alljährlich Gast bei unserem Kohlessen. Als guter, gern gesehener Gast werden wir ihn stets in Erinnerung halten. Der alljährliche Kurzbericht über den Verlauf des Bienenjahres wird aus den bekannten Gründen ignoriert. Durch einen weiteren Arbeitseinsatz am 25. September wurde die Zuwegung am Lehrbienenstand fertiggestellt. Allen Beteiligten ein Dankeschön an dieser Stelle. Am 23. September wurde durch unseren Vorsitzenden ein Antrag auf den Umweltschutzpreis, der von der Stadt Papenburg zu vergeben war, gestellt. Der 6. Nordwestdeutsche Imkertag in Nordhorn fand am Sonntag, den 30. September, statt und wurde

Geschichte des Imkervereins Aschendorf/Ems von 1897 bis 1939

(von H. Süllow, Wallenhorst bei Osnabrück) Im Jahre 1911 habe ich mit der Bienenzucht begonnen und bin in dem selben Jahre Mitglied des Imkervereins Aschendorf geworden. Auf Grund eigener Kenntnisse und etlicher, mir zur Verfügung stehender Unterlagen will ich versuchen, die Geschichte des Vereins Aschendorf aufzuzeichnen. Der Imkerverein Aschendorf wurde im Jahre 1897 gegründet unter dem Namen: „Bienenwirtschaftlicher Verein für Aschendorf und Umgebung. Der Gründungstag ist nicht angegeben, wahrscheinlich im September oder Oktober 1897. Der Vereinsbezirk umfasste den gesamten Kreis Aschendorf, sowie Teile der Nachbarkreise Meppen und Hümmling. Die Stadt Papenburg hatte schon früher einen Imkerverein, wozu damals auch die Imker des Kreises Aschendorf gehört haben. (Siehe Vorbemerkung zu diesem Aufsatz: Gründung des Vereins Aschendorf mit Papenburg im Jahre 1863, ….). Durch die rege Werbetätigkeit des damaligen I. Vorsitzenden des Vereins Aschendorf, Herrn San. Rat Dr. Ehring, Aschendorf, gelangte der Vereinin kurzer Zeit zu hoher Blüte. Im Jahre 1899 hatte der Verein bereits 210 Mitglieder mit insgesamt 4.700 Standvölkern. Am 8. Jan. 1899 wurde der Verein unter Nr. 47 dem Bienenwirtschaftlichen Zentralverein in Hannover angeschlossen. Das Vereinsleben war äußerst rege. Versammlungen wurden in allen Orten des Vereinsgebietes abgehalten. Schon 1899 wurden 2 Mitglieder auf Kosten des Vereins zur Imkerschule des Altm/meisters Dathe nach Eystorp/Weser entsandt. Es waren diese die Imkerkollegen Behrens, Devermühlen und Fehren, Emmeln bei Haren. Desgleichen wurde im selben Jahre eine Gemeinschaftsfahrt zur vorgenannten Schule vom Verein unternommen. Der Honigverkauf wurde durch die Vermittlung des Vereins eingeleitet. Für 1899 wurde die Honigmenge mit über 100.000 Pfd. angegeben. Der erzielte Preis betrug 0,38 Mark pro Pfund. (In einem Brief v. 26. Jan. 1959 an den damaligen Vors. des Aschendorfer Vereins, Herrn Josef Mathlage, schreibt Herr Süllow u.a.: „Bezüglich des Honigpreises von 0,38 Mark müssen Sie eine Vergleichsmöglichkeit wissen. Für ein Pfund Rindfleisch zahlte man damals 50–60 Pfg., Bier kostete die Flasche 10 Pfg., eine Zigarre 0,05 Pfg was ungefähr heute einer 30 Pfg. Zigarre entspricht.“) Eine Trennung von Roh- und Scheibenhonig fand nicht statt. Zur Stärkung der Vereinskasse wurde jeder Verkäufer verpflichtet, für jedes abgelieferte Pfund Honig 0,5 bis 1 Pfg. an den Verein zu zahlen. Dieses Verfahren wurde auch in späteren Jahren beibehalten, wodurch immer gesunde Kassenverhältnisse gesichert waren. Im Jahre 1900 gründeten die Imker in Börger einen eigenen Verein und schieden aus. Dafür kamen die Orte Haren und Wesuwe neu hinzu. 1904 wurde die Beschaffung von Krainer Bienen angeregt. Eine Anzahl Imker machte hiervon Gebrauch. An Altm/meister Lehzen wurde ein Glückwunschtelegramm gesandt zum 70. Geburtstage. 1905 wurde der Versuch gemacht, die Kastenimkerei einzuführen, leider mit wenig Erfolg, da den Imkern die Betriebsweise nicht geläufig war. Am 16. Okt. 1905 war in Papenburg eine Imkerausstellung. Der Verein Aschendorf stiftete Geldpreise und die 3 Preisehrter. 1908 wurde zum 1. Male der Gemeinschaftsbezug von Bienenzucker versucht. Ein Teil der Imker machte mit, andere waren abwartend. Es wurde grober Kristallzucker zum Preise von 27, — ?? Ztn. geliefert. 1909 wurde durch den Verein die Bepflanzung einiger Landstraßen mit honigspendenden Bäumen durchgesetzt. In den Jahren bis zum 1. Weltkrieg drückten holländische Imker unter Umgehung des Einfuhrzolles stark den Honigpreis. Diese wanderten mit ihren lebenden Völkern nach dem Hümmling zur Buchweizentracht und ins Emsland zur Heidetracht. Nach beendigter Tracht wurden die Völker auf deutschem Boden abgeschwefelt und der Honig in Deutschland verkauft. 1913 gründete Haren einen eigenen Imkerverein und schied aus. Im ersten Weltkrieg flaute das Vereinsleben etwas ab, da viele Imker eingezogen waren und durch die Kriegsverhältnisse das Interesse anderen Dingen zugewandt war. Jedoch spendete der Verein für die im Felde stehenden Mitglieder und deren Angehörige Feldpostpäckchen und Gaben für das Rote Kreuz. 1919 gründeten auch Lathen und Rhede eigene Vereine und schieden aus. Die Zahl der Mitglieder ging auf ca. 50 zurück. In den Inflationsjahren bis 1924 war die Beschaffung von Bienenzucker das Hauptproblem. Durch die sogenannte Emslandaktion wurde nach 1924 die Umstellung von Korb auf Kasten besonders gefördert und neues Leben in die Imkerschaft getragen. Durch die tatkräftigen Bemühungen von Herrn Prof. Koch, Celle, und dem Leiter des Lehrbienenstandes Papenburg, Herrn Lehrer Ohmes, wurden Mittel freigemacht zum verbilligten Bezug von Bienenwohnungen (Kästen) und Honigschleudern. Durch Unterweisung in der Betriebsweise bürgerte sich die Kastenimkerei immer mehr ein. Auch erhielt hierdurch das Vereinsleben wieder neuen Aufschwung, die Mitgliederzahl war ständig im Zunehmen. Trotzdem nahm die Korbimkerei immer noch großen Platz ein. Während jedoch früher der ganze Honig aus den Körben als Rohhonig abgegeben wurde, trat jetzt eine Trennung nach Scheibenhonig 1. und 2. Sorte und Losehonig ein. Im Jahre 1929 gab es erstmalig wieder steuerfreien Zucker, zunächst 10 Pfd. je Volk zur Herbstauffütterung. Der Preis betrug 0,26 Mark. Durch die immer mehr zurückgehende Heidetracht wurde eine Wanderung in anderen Trachten notwendig. Der Verein Rhede ist 1935 wieder eingegangen, die Imker dort schlossen sich wieder Aschendorf an. Als der Verfasser dieses Berichtes seinen Wohnsitz 1939 nach Osnabrück verlegte, hatte der Verein ca. 90 Mitglieder.  

Imker-Verein Aschendorf spendet 500 Mark aus Herbst-Honigverkauf an das Rote Kreuz

Aschendorf, 27. Sept. Der Imker-Verein für Aschendorf und Umgegend beschloss in seiner heutigen Generalversammlung, bei dem Herbst-Honigverkauf die schöne Summe von ca. 500 M aus den Vereinsmitteln zum Zwecke des Roten Kreuzes abzuführen. Ferner ergab eine sofort abgehaltene Kollekte eine stattliche Summe, die sofort abgeführt wurde. Die obigen Beschlüsse, das Geld bar zu geben, die einstimmig gefasst wurden, erfolgten in der rechten Erwägung, dass der Leitung des Roten Kreuzes mit Bargeld besser gedient sei, als mit einer entsprechenden Menge Honig. Der Verein kann stolz auf diesen Beschluss sein. (Ems-Zeitung, 29. September 1914)

Herausforderungen und Anpassungen im Imkerwesen: Diskussionen über Handelsverträge und grenzüberschreitendes Bienenwandern

△— Am Sonntagnachmittag hielt der Kreis-Imkerverein, bestehend aus den Vereinen Papenburg, Aschendorf und Hümmling, bei Wirt Kölker in Kluse eine Versammlung ab, um über die Handelsverträge,besonders über den Handelsvertrag mit Holland, soweit sich dieser auf die Einfuhr von Honig und lebenden Bienen und den freien Verkehr mit lebenden Bienen bezieht, etwas Näheres zu erfahren.