Die etwas andere Biene

Lange haben wir überlegt was wir machen können auf der Landesgartenschau und jedes mal wenn wir eine Idee hatten mussten wir diese wieder verwerfen denn die LaGa Gesellschaft hat einige Auflagen an die Aussteller gestellt . Dies machte es uns nicht einfach denn unser Verein kann nun leider auch keine 1000 Mitglieder zählen die sich daran beteiligen können . Da mussten wir schon genau planen und dann kam große Unterstützung von Imkermeister Hermann Hüsers . Dieser  hatte uns bereits auf einem Vereinsabend zugesagt uns sein kleines , na gut großes tonnenschweres Kunstwerk zu Verfügung zu stellen . Bei diesem Kunstwerk handelt es sich um eine riesige Biene . Das war schonmal der Anfang aber die Planung ging weiter  …  

So sieht es jetzt aus?

Die Bauarbeiten an der Landesgartenschau schreiten immer weiter voran . Der „ehemalige“ Stadtpark ist kaum wieder zu erkennen . Das einzige was einem noch ein wenig Orientierung bietet ist der See/Teich in Mitten des Geländes . Daher hat die Landesgartenschau im Oktober zu einer Begehung des Geländes für die Aussteller eingeladen . Und wir waren natürlich Vorort um mal zu schauen wo unsere Ausstellungsfläche sein wird und was sonst noch so gewerkelt wird . Es war schon interessant anzusehen wie viel Kabel plötzlich verlegt wurde und wie viel Tonnen an Sand heran gekarrt werden mussten . Teilweise waren einige Abschnitte bereits soweit das sie zum Ende des Jahres bepflanzt werden können/sollen. Teilweise musste die Besuchergruppe aber auch über den einen oder anderen Graben hüpfen und mit Gummistiefeln bewaffnet durch riesige Sandberge waten . Sonst wirkte der Stadtpark immer rechtklein und gemütlich doch nun wirkte er wie eine riesen Baustelle und sehr sehr sehr viel Platz . Wir lassen uns mal überraschen  wie es aussieht wenn im November/Dezember mit der Bepflanzung begonnen wird .  

Ein Plan wird erstellt

Die Planung steht und wir wissen nun so langsam wo wir auf der Landesgartenschau unterkommen werden. Wir können behaupten das wir eigentlich so ziemlich Mitten im Herzen der Ausstellung liegen. Aber das ist ja auch erstmal nur der grobe Plan wie alles später in Wirklichkeit aussieht das erfahren wir wohl erst später. Hier mal eine Kopie des Planes wo wir landen werden.

Emslandschau 2013

Die Emslandschau 2013 –  Wirtschaftsschau mit Musterhäusern und Familienprogramm , so wird es auf der Website der Stadt Papenburg genannt . Was viele jedoch nicht wissen ist , dass es nicht nur um die Wirtschaft oder um den Hausbau geht sondern auch um die örtlichen Vereine . Von der Polizei bis hin zur christlichen Gemeinde ist so ziemlich alles auf dieser Ausstellung vertreten . Auch wir als Imkerverein lassen uns diese Chance natürlich nicht nehmen um für unsere Produkte und die Naturbelassenheit zu werben . Des weiteren ist diese Ausstellung auch eine gute Chance, interessierten die Imkerei einmal etwas näher zu bringen um aufzuzeigen das der Honig nicht vom Baum fällt wie ein Apfel sondern das viel Arbeit dahinter steckt um ein Glas leckeren Honig zu produzieren . Vielleicht ergibt sich ja auch die Chance den einen oder anderen für die Imkerei zu begeistern .     Wir sind noch bis Sonntag vor Ort und falls Sie uns besuchen möchten , dann finden Sie uns in Halle/Zelt 4  . Benutzen sie einfach den linken Eingang worüber die 4 steht und laufen sie ein wenig gerade aus wir sind dann der 3 Stand auf der linken Seite .   Wir freuen uns auf Ihren Besuch .

Unterstütze uns mit deiner Stimme

Unser Imkerverein Aschendorf und Umgebung , möchte auf der Landegartenschau 2014 in Papenburg die Möglichkeit nutzen den Bürger und Bürgerrinnen den Umgang mit den Bienen und deren Nutzen an unserem Lebensraum näher zu bringen. Unser Bestreben ist es neue Imker zu werben und auszubilden um die Bestäubungsleistung in unserer Region zu gewährleisten, dafür errichten wir einen Imkergarten ( Lehrbienenstand) Mehr Jungimker -> mehr Bestäubung -> mehr Erträge an Früchten Um auch den Lebensraum anderer Insekten darzustellen planen wir den Bau eines Insektenhotels für den Papenburger Stadtpark. Wir Imker ernten nicht nur einen guten Honig in unserer Region sondern sorgen auch mit unseren Bienen für eine fruchtbare Natur. Wir möchten junge Menschen für die Imkerei begeistern, wir wollen sie fördern und ihnen in unserem Verein und Verband eine Heimat geben.

Bienenrudi’s Monatshinweise für Dezember

Die letzen Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt dürften erledigt sein.. Schließlich müssen alle Produkte für den Verkauf vorbereitet und fertig sein. Dies gilt besonders für Met und Bärenfang. Die abgefüllten Gebinde werden bei mir bei besonderen Anlässen mit einem entsprechenden Rückenetikett versehen. Diese Aufmachung ist besonders bei Firmen von Interesse. Nachlese zu häufig gestellten Fragen EU-Zuschüsse, für Neuimker werden zur Zeit noch gewährt. Es ist eine Co.-Finanzierung des jeweiligen Bundeslandes erforderlich. Auskünfte erteilen die zuständigen Imker-Landesverbände. Varroabehandlung mit Ameisensäure Mir scheint, dass das Wissen um die Behandlung der Varroamilbe mit der AS noch einiger Ergänzungen bedarf. Das mag mit daran liegen, dass ein Teil der Imkerschaft keine Bienenzeitung liest, was leider immer wieder zu hören ist. Nur 60%ige AS, Schwammtuch direkt auf die Rähmchen legen, Folie darüber und Deckel auflegen (also den Honigraum entfernen). Flugloch ganz öffnen, Unterboden schließen. AS stets kühl lagern, Keller oder kühler Raum genügt, damit sie sich nicht entmischt. Beuten und Rähmchenmaße Allein zutreffende Empfehlungen für bestimmte Beutentypen und Rähmchenmaße kann eigentlich niemand geben, es sei denn, Eigennutz steckt dahinter. Honig ernten kann man mit mehr oder weniger Aufwand mit jeder Beute. Um kompatibel zu sein, würde ich das Rähmchenmaß wählen, das im Umfeld meiner Mitimker vorherrscht. Beispiel: In Norddeutschland ist es das DNM, in Süddeutschland das Zandermaß. Beutentypen gibt es noch einige mehr. Wichtig ist, dass bei Eigenherstellung die vorgegebenen Normmaße der Rähmchen eingehalten werden. Ableger lassen sich damit leichter kaufen und verkaufen. Vorteile ergeben sich dann auch bei Sammelbestellungen oder bei einer Gemeinschaftsarbeit in der Herstellung und vieles mehr. Bestellungen für Flüssigzucker Die Zuckerfabriken liefern Flüssigzucker erst ab 5 Tonnen per Tankzug aus. Um einen wirklich günstigen Preis zu erlangen, muss man schon in dieser Größenordnung bestellen. Man kann die Preisangebote bundesweit bei jedem Imkereibedarfshändler im voraus anfordern. Es bereitet zu Beginn etwas Mühe, einige größere Imker vom Mitmachen zu überzeugen, um die ersten 5 Tonnen zu ordern. Wir lagen in unserem Verein im dritten Jahr schon bei ca. 15 Tonnen. Nachfolgender Ablauf hat sich herausgebildet und ist zu empfehlen: Es wird ein Konto für den Imkerverein eingerichtet. Steht der Preis fest, können die Imker ihre Chargen bestellen und den fälligen Betrag bis zu einem festen Termin auf das Sonderkonto einzahlen. Wir berechnen zusätzlich 1,00 € für Telefongebühren. Sind die Geldbeträge und die Bedarfsmeldung eingegangen, kann die Zuckerlösung bestellt werden. Bei Anlieferung dann: An der Umladestelle muss viel Platz vorhanden sein, damit die einzelnen Pkw mit Anhänger rangieren können. Ein Stapler und eine Waage sind wichtig. Ideale Bedingungen für das Umladen findet man bei den Landhandelsgenossenschaften. Der Vorgang der Zuckerbestellung und der Lieferung sollte unbedingt vor der Getreideernte erledigt sein! Die Bestellung muss in ihrer Menge möglichst dem Fassungsvermögen der 1000-Liter-Tanks entsprechen. Der jeweilige Händler gibt den Anlieferungstermin frühzeitig bekannt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Silozüge meistens erst am Nachmittag vor Ort sind. Um Wartezeiten für Imker von weither zu vermeiden, wird bei Anlieferung nur in große Tanks umgepumpt. Hierfür braucht nur ein Imker vor Ort zu sein. Das Umfüllen in eigene kleinere Gebinde kann dann für einen späteren Tag vereinbart werden. Um Arbeit und Zeit beim Umfüllen zu sparen, ist es günstig, in 100- oder 200-Liter-Behälter abzufüllen. Eventuell müssen sich mehrere Imker auf ein Fass einigen. Mengenangaben und Kontobewegungen auf dem Sonderkonto sind tunlichst festzuhalten und aufzubewahren. Es dürfen keine Gewinne aus dieser Aktion entstehen. Die Finanzämter könnten Interesse zeigen. Diese Transaktionen sind für Vereine bis zu einer Summe von 30.000 € erlaubt. Eine Nachfrage bei der jeweils zuständigen Finanzbehörde kann nicht schaden. Die Firma Amelunxen füllt mit einem modernen Tankzug vor Ort selbst ab und kassiert auch sofort. Hier ist nur noch ein Abfüllort mit dem Lieferanten abzusprechen. Bequemer geht es nicht!     Liebe Imkerfreunde, Theorie ist das eine, Praxis das andere. Beherrsche ich die Theorie, so kann ich sie in die Praxis umsetzen. Es gibt Regale voll von Büchern und Zeitschriften, die sich mit der Bienenzucht befassen. Es gibt Monatsanweisungen und spezielle Rubriken für „Jungimker“, die sich detailliert mit Einzelheiten auseinandersetzen. Sie sind alle berechtigt und lesenswert, um mit der Bienenzucht vertraut zu werden. In den monatlichen Hinweisen habe ich Ihnen, wenn auch manchmal etwas zeitversetzt, meine Meinung, Rezepte und vielerlei Ratschläge vermittelt. Ich bin vom jeweiligen Hauptthema oftmals vorsätzlich ein wenig abgewichen, um breit genug auf Möglichkeiten hinzuweisen, die dem einzelnen Imker dann als Spielraum gegeben waren. Absichtlich wiederholt hingewiesen habe ich auf die einfachste Betriebsweise für die Behandlung der Bienenvölker bzw. darauf, weitgehend auch Kosten zu sparen, und das gerade bei zunehmendem Völkerbestand. Das Wissen der so genannten Jungimker, aber vielleicht auch der „alten Hasen“ unter den Imkern, konnte ich mit meinen Beiträgen hoffentlich ein wenig bereichern. Es würde mich freuen, wenn eine Rückkoppelung in Sachen Rezepte für Met, Bärenfang usw. zustande käme.

Bienenrudi’s Monatshinweise November

Beste „Nebenprodukte“ für den Markt Wem brennt es wohl nicht unter den Nägeln, den ersten Met oder Bärenfang nicht nur herzustellen, sondern ihn auch in fröhlicher Runde mit Freunden zu kosten. Ein bisschen Geduld noch … In der Weiterverarbeitung kann man unser Produkt um einiges edler machen, wenn er, der Honig, schon etwas in Gärung übergegangen ist; er wird weiter zu Met verarbeitet, somit fällt kein Abfall an. Man stelle sich das mal vor: Die Industrie zahlt für einen gegorenen Honig 1,00 € je Kilogramm, und das, weil ihn der Imker durch nicht genügend pflegliche Behandlung hat gären lassen. Die großen Met-Hersteller schütten noch eine bestimmte Menge Wasser auf eine dazu angemessene Menge gegorenen Honig, dazu noch ein bisschen Hefe, Nährsalz usw. Dieser edle Tropfen geht dann für 4,70 € je 0,75 Liter in den Handel. Also, wenn das kein Gewinn ist, es selbst zu machen! Wie ich es mache Den Abschaumhonig löse ich gänzlich auf und schäume nochmals ab, oder ich nehme dazu den gegärten Honig. Ist der nicht vorhanden, muss es Rapshonig sein, wie meistens der Fall. 100 Liter beabsichtigten Met ergeben sich aus 75 Liter Wasser und 37 kg Honig, er wird, wenn möglich, auf 75 Grad erwärmt, um die Hefen abzutöten. Der Behälter wird mit 70 Grad warmem Wasser gefüllt, der Honig dann eingerührt, alles muss hernach auf 20 bis 25 Grad abkühlen. Dann werden 20 g Hefe und 60 g Hefenährsalz zugegeben. Es sollte schon Hefe aus dem Industriebereich sein, denn sie ist in vier bis sechs Wochen bei einer Temperatur von etwa 25 Grad durchgegoren. Wichtig, dass das Ganze mit einem Gärspund versehen wird, worin ständig Wasser steht; sonst machen sich die Essigfliegen enorm stark, und der Ansatz war umsonst. Hat sich die Gärung beruhigt, kann das erste Mal abgezogen werden. Auch gleich eine Kostprobe! Muss der Met nachgesüßt werden, sollte dies in kleiner Abfolge (höchstens 100 g auf 1 Liter) mit Sonnenblumenhonig erfolgen. Man kann noch 100 ml Kieselöl mit einrühren. Nach vierzehn Tagen alles filtern und auf Flaschen abfüllen. Damit eine Nachgärung ausgeschlossen bleibt, wird der Met zuvor bei der Flaschenfüllung auf mindestens 55 Grad erwärmt. Dazu verwende ich einen einfachen Kälbermilch-Erwärmer. Ein Alkoholgehalt bis zu 15 % ist möglich. (Eine Abweichung von 0,99 % gegenüber der Angabe auf dem Etikett ist erlaubt.) Man muss das deutsche Weingesetz unbedingt beachten! Wer in die Geheimnisse der Metherstellung eingewiesen werden möchte, kann hierfür einen Lehrgang besuchen. Ich rate, für dieses Neuland zuvor mal mit einem 20-Liter-Ansatz zu beginnen, dann hat man schon ein bisschen Erfahrung, und bei einer Unterweisung kann gezielter gefragt werden. Wesentlich schneller geht es mit der Herstellung von Bärenfang, ein Getränk, das angeblich aus Ostpreußen stammt. Ein gutes Rezept: 1,5 Liter Weingeist (Alkohol 70%ig), 0,7 Liter Rum, 3,33 kg Sonnenblumenhonig und 0,5 Liter abgekochtes Wasser. Es können noch 17 ml Gewürz, Ingwerauszug, hinzugegeben werden. Dies würde ich für einen zweiten Versuch empfehlen. Nach 14 Tagen, bei täglichem Durchschütteln, ist dieser süße Honiglikör im Kreise der Familie schon zu genießen. Bei größerem Zuspruch (!) wird der „Bärenfang“ seinem Namen alle Ehren machen, eine überraschende Wirkung also nicht verfehlen. Der Alkoholgehalt beträgt etwa 30 %. Das universelle Kittharz Ein Renner als Nebenprodukt der Imkerei: die Propolis in flüssiger Form. Seit einigen Jahren als Heilmittel endlich anerkannt, ist es dem Imker nach gesetzlicher Bestimmung jedoch verwehrt, sie in den Handel zu bringen – ein Privileg des Apothekers. Wir sollten es dabei auch belassen, denn es gibt ein Produkthaftungsgesetz, dem tunlichst Folge zu leisten ist. Obwohl es bei der Propolis keine Nebenwirkungen wie bei Tabletten u. a. gibt, besteht doch eine Gefahr, nämlich die Allergie. (Propolisstücke darf der Imker verkaufen.) Propolis in flüssiger Form kann man sich für den Eigenbedarf herstellen. Die Gewinnung von Propolis in reinster Form ist relativ einfach, indem ich ein Kunststoffgitter auf die oberste Zarge unterm Deckel so lege, dass mittels Holzstäbchen der Deckel leicht angehoben wird und ein Luftzug entsteht (Kamineffekt). Anfang Juli beginnen die Bienen mit der Propolissammlung. Spätestens jetzt sollte die Gaze eingelegt werden, die die Bienen mit Kittharz abdichten. Zur Ernte im Herbst wird das Gitter in die Kühltruhe gelegt und einen Tag später über einer großen Wanne so geknebelt und bearbeitet, dass die Stücke abspringen. Sie werden, wenn nötig, noch ein wenig zerkleinert, damit sie durch den Flaschenhals passen. Dann fülle ich die so genannten Braunflaschen (2,5 Liter Inhalt) mit je einem Gewichtsanteil Propolis und zwei Anteilen 70%igem Alkohol. Täglich wird dieser Ansatz für einige Minuten gerührt, wodurch sich die Propolis auflöst. Danach wird die Lösung nur noch gefiltert, falls möglich unter Druck durch ein Mikrofilter. Die Lösung muss immer mit Alufolie abgedeckt bleiben, damit der Alkohol nicht verfliegt. Abgefüllt wird die Lösung in braune Tropfflaschen, sie sind beim Imkereibedarf erhältlich. Die Flaschen müssen kühl und dunkel gelagert werden. Propolis ist innerlich und äußerlich anwendbar, hilft gegen vielerlei Wehwehchen! Bei mir in der Familie ist sie darum ein Hausmittel. Genaueres erfährt man aus den Büchern von Herold: Heilwerte aus dem Bienenvolk und Potschinkowa: Bienenprodukte in der Medizin. Im anheimelnden Kerzenschein Bienenwachs wird für mehrerlei Dinge, die wir täglich benutzen, verwendet. Hier und da gibt es Anfragen vom Tischler oder Möbel-Restaurator, sogar vom Gemälde-Restaurator in einem Museum. Auch für Batikarbeiten wird das Wachs verwendet. Die Kerzenindustrie benötigt nur noch wenig Bienenwachs. Genau hier liegen Möglichkeiten offen für kreative Imker und Imkerinnen. Die Kerzenherstellung macht nicht nur Spaß, sie verbreitet im Hause auch einen angenehmen Duft. Und dann, bekanntlich ist der Verkauf von selbst gefertigten Kerzen lukrativ. Kerzen zu drehen für den großen Markt, das muss schon mit Bedacht vonstatten gehen. Leicht kann es vorkommen, dass die Mittelwand nicht stramm genug gewickelt wird oder der Docht nicht die richtige Stärke und Richtung hat. Wenn man den Docht genau ansieht, erkennt man an dem Geflecht den Buchstaben V, er muss nach oben gerichtet offen sein, damit beim Abbrennen das Wachs in den Docht hineinläuft. Entsprechend der beabsichtigten Stärke der Kerze wickelt man beim Drehen eine oder mehrere Mittelwände (Platten) übereinander (Länge der Platte 57 cm, Breite 10 oder

Bienenrudi’s Monatshinweise Oktober

HEIDEHONIG vorerst noch stippen. Imker, die mit ihren Völkern in die Heide wanderten, haben noch alle Hände voll zu tun. Dieser begehrte Honig fordert Höchstanstrengung von Bienen und Imker. In die selten gewordenen Heideflächen dürfen nur starke Einheiten verbracht werden. Während in der Tannentracht die Völker an der Schwarzsucht erkranken, bleiben in der Heide die Flugbienen im Netz der vielen Spinnen hängen und kehren nicht mehr heim. Darum ist folgendes vom Heidewanderer zu bedenken: Völker, die in der Heide ihren Dienst getan haben, taugen nicht für die Frühjahrs- und Rapstracht. Sie sind einfach zu schwach. Es sei denn, der Imker wandert im September frühzeitig zurück zum Heimstand. Möglichkeiten zur Verstärkung um diese Zeit sind denkbar. Von Vorteil ist natürlich auch, die Heidevölker durch neu aufgebaute Wirtschaftsvölker zu ersetzen. Wie auch immer der Bienenhalter sich entscheidet, für die Einwinterung vorgesehene Heidevölker müssen nach der Abschleuderung sofort aufgefüttert werden. Nach ausgelaufener Brut ist eine zweimalige Varroabehandlung vorzunehmen. Honig aus der Besenheide Gewiefte Imker wissen genau, wann es sich lohnt, in die Heide zu wandern. Ich drücke für die Heide die stärksten Völker auf jeweils zwei Räume ohne Absperrgitter zusammen. Wer Wert legt auf Scheibenhonig, kann noch Rähmchen mit Anfangsstreifen einhängen. Hierfür gibt es auch spezielle Sektionen beim Handel zu kaufen. Man braucht dann die Portionen nur noch in dünner Folie einzuwickeln und das Gewicht festzustellen. Im vorigen Jahr, nach viel Regen im Frühjahr, gab es wieder einmal eine gute Heidehonigernte. Ein Mehraufwand an Arbeit bei der Gewinnung dieses Lebenselixiers erfordert nochmals die ganze Kraft der Imkerfamilie. Heidehonig muss nach der Entdeckelung vor dem Schleudern erst noch gestippt werden. Ein normales Doppelsieb reicht zum Sieben voll aus. Reiner Heidehonig (bei uns aus der Besenheide) wird nach ein bis zwei Tagen abgeschäumt und in Gläser gefüllt. Dieser Honig kandiert nicht, sondern geliert wie Marmelade und ist streichfähig. Sollte ein Anteil Sommerhonig dabei sein, muss der Honig auf jeden Fall gerührt werden. Günstig ist, wenn man eine Rührspirale besitzt, die dem Durchmesser des ganzen Hobbocks entspricht. Dieser Vorteil ergibt sich auch, wenn Honig „geimpft“ werden soll. Es kann so sein, dass nicht aller frisch geschleuderter Honig auch gleich gerührt wird. Um aber diesen Honig feinsteif abzufüllen, muss er zuerst gänzlich aufgelöst werden. Dann nimmt man einen schon gerührten, nicht ganz aufgelösten Honig (etwa zehn Prozent) und mischt ihn unter den abzufüllenden. Ich habe immer eine bestimmte Menge feinkandierten Honig in kleinen Eimern vorrätig. Letzter Weiselaustausch Was ist jetzt, nach der Heide, noch alles möglich? Völker, deren Stärke und Leistung nicht befriedigen, können noch mit einem Ableger vereint werden. Die alte Königin wird herausgenommen und der Ableger über Zeitungspapier aufgesetzt. Auch stärkere Völker, deren Weisel alterswegen ausgewechselt werden muss, erhalten eine neue Königin, sie wird in einem Käfig unter Zuckerteig zugesetzt. Nachschau erfolgt erst wieder im nächsten Frühjahr. Umweiselungen jeder Art können im Oktober fast immer ohne Verlust durchgeführt werden. Jetzt ist auch höchste Zeit für den wohlverdienten Familienurlaub! Da nun alle Völker versorgt sind, sollte man von allem ein bisschen Abstand nehmen, bevor es an die Vermarktung geht. Wer im Urlaub „imkerlich gesehen“ nicht ganz abschalten will, dem empfehle ich eine Erholung unter seinesgleichen. Ein Hamburger Unternehmer organisiert Reisen in den Süden mit imkerlichem Programm. Man trifft sich mit Imkern und Imkerinnen und hat die Möglichkeit, jeweils vor Ort ganz nach Belieben zu fachsimpeln. Auf Drängen meiner Frau Fahren wir schon zum drittenmal mit, ich gebe hierzu gern Auskunft. Korrekte Preisgestaltung Irgendwann versucht jeder mal, in die Direktvermarktung einzusteigen. Gibt es dann eine größere Ernte, bricht womöglich gleich Panik aus: Der Gedanke, auf dem Honig sitzen zu bleiben, verführt dazu, unter dem üblichen Preis zu verkaufen. Auch die Möglichkeit, Honig gleich unter Preis anzubieten, um auf den Markt zu kommen, ist gegeben. Aber dieser Weg ist falsch und für die Imkerschaft, zumindest in der näheren Umgebung, vielerseits nachteilig. Die Erfahrung lehrt, dass dadurch kein Glas Honig mehr als erhofft abgesetzt wird. Meist verkauft der Imker auf Grund seiner lokalen Lage (entfernt vom Tourismus oder von Ballungsgebieten) ohnehin schon unter Preis, das sollte ein jeder bei seiner Preisgestaltung bedenken. Oft genug kommt es vor, dass ausreichend Honig von einem Kollegen zugekauft werden muss, um die Kundschaft zu halten, und spätestens dann merkt man, welcher Fehler mit dem Dumpingpreis begangen wurde. Übrigens: Honig einmal länger zu lagern bringt mehr Zinsen als manche Spareinlage. Viele Laien, aber auch Imker, sind der Meinung, dass mit dem Verkauf von Honig alles Imkern erledigt ist. Dem ist nicht so. Nachfolgend möchte ich auf Vermarktungsmöglichkeiten hinweisen, wodurch sich die Rendite noch steigern lässt: Honig – von Imker zu Imker (Tausch oder Kauf bei Überschussproduktion) Honigversand Pollen – wird zugekauft Met (Honigwein) – Eigenherstellung Bärenfang – Eigenherstellung Propolis – Verkauf nur bedingt möglich (Jungfern-) Wachs – für Batikarbeiten und zum Restaurieren von Gemälden und Möbeln in Museen und Tischlereien Kerzen – Eigenherstellung (auch zugekaufte Wachsartikel) Präsentkörbe – Zusammenstellung nach Wunsch Wenn diese Produkte auch erst nach einiger Erfahrung angeboten werden können, kann doch der Jungimker mit dem Verkauf von Bienenmaterial wie Königinnen, Ableger, Kunstschwärme und Wirtschaftsvölker schon bald beginnen. Einnahmen versteuern Sicherlich gibt es noch eine Menge Produkte, die für die Vermarktung von Interesse sind, aber damit befinden wir uns schon beim gewerblichen Handel. Wir Honigproduzenten sind Selbsterzeuger und dürfen für einen Weiterverkauf nicht mehr als eine bestimmte Obergrenze unseres Handels von anderen Produzenten übernehmen. Als Selbsterzeuger für Honig gehöre ich zur Landwirtschaft. Das Finanzamt hat 1999 neue Einheitswerte zur Besteuerung für die Bienenhaltung festgesetzt. Man muss wissen, dass in der Landwirtschaft ein Steuerfreibetrag gegengerechnet wird und somit der Imker mit bis zu einhundertundsechsundsechzig Bienenvölker für das Finanzamt nicht von Interesse ist. Aufzeichnungen über die jährlichen Ein- und Ausgaben sollten aber auf jeden Fall festgehalten werden. Man hat ja überall „Freunde“. Für die Vermarktung, insbesondere für den Honig, gilt eine wichtige Voraussetzung: das Bekanntsein. Ich lasse keine Möglichkeit aus, um im öffentlichen Verkehr dabei zu sein, bei Ausstellungen und anderem mitzuwirken. Es gibt ansprechende Plakate vom D.I.B., die man auf Spanplatten kleben kann. Auch Prospekte usw. auf weißen Styroporplatten geben ein sehr schönes Bild. Der Milchmann, der mancherorts noch von

Bienenrudi’s Monatshinweise für September

Nun endet die Spätsommerpflege Aufkleber geben Auskunft Der Kunde heute kauft seinen Honig ebenso mit dem Auge, wie er auf den Preis schaut. Darum wird bei mir jedes Glas bei der Abfüllung gegen das Licht gehalten. So erkennt man nicht nur letzte Unreinheiten, man sieht auch, ob ein Glas vielleicht beschädigt ist oder äußerlich nicht so ganz sauber. Das kommt schon mal vor. Nach dem Abfüllen und dem Abwiegen mittels einer geeichten Waage bleibt der Honig noch etwa ein bis zwei Tage stehen, er wird dadurch etwas fest, und man hat noch mal die Oberschicht im Blick, so wie der Käufer sie dann sieht. Der Glasrand darf beim Zuschrauben und Etikettieren nicht mit Honig beschmiert werden. Alle diese kleinen Verrichtungen und Handgriffe sind schon, das darf man wohl annehmen, Routinesache. Das Etikett wird über eine Rolle, die mit Teflon beschichtet ist und sich zur Hälfte im Wasserbad dreht, mit Feuchtigkeit benetzt. Da der Wasserfilm sehr dünn haften bleibt, ist es von Vorteil, das Etikett zweimal anzufeuchten. So bleibt es sofort am Deckel und Glas kleben. Mit einem Trockentuch glatt und einigermaßen trocken gewischt, wird das Gebinde zur Seite gestellt. (Bei den alten Deckeln aus dem Rücklauf muss mit einem Klebestift nachgeholfen werden, damit die Banderole kleben bleibt.) Die Etikettierrolle ist eine der besten Erfindungen aus den letzten Jahren. Jetzt sind bei mir im Schnitt in fünf Minuten zwölf Gläser fertig. Das Etikett sollte nicht nur wegen der gesetzlichen Kennzeichnungspflicht des Produktes ans Glas geklebt werden, es ist für mich einfach die billigste Werbung, die es für meinen Honig gibt. Oft werde ich gefragt, wo man mich erreicht, wenn man mal ein Glas nachkaufen möchte. Ein Hinweis auf die Banderole ist die Antwort. Die Loskennzeichnungspflicht für Direktvermarkter ist kein großer Arbeitsaufwand. Die selbst geerntete oder zugekaufte Honigmenge (Eingang) wird mit einer fortlaufenden Nummer in einer gesonderten Liste eingetragen. Die etikettierten Gläser (Ausgang) werden, je Abfüllung als eine Charge, ebenfalls mit einer neuen fortlaufenden Nummer in einer zweiten Liste notiert. Einen wichtigen Nebeneffekt hat diese Aufzeichnung: Ich weiß, was ich nach dem Schleudern an Vorrat stehen habe, bin ebenso auch über meinen Bedarf an Honig informiert. Nach einigen Jahren weiß ich, welche Honigsorten gefragt sind und welche icht. Da beim Eingang zugekaufter Ware auch der Name mit notiert wird, kann ich bei Bedarf auf die jeweilige Person zurückgreifen, um vielleicht Nachschub anzufordern. Ich möchte diese Notierungen jedem Vermarkter nur empfehlen. Bei evtl. Beanstandungen (seitens staatlicher Kontrolle) würde sonst bei einer Nichtbeachtung der Loskennzeichnungspflicht mein gesamter Honig aus dem Verkehr gezogen. Anzeigepflicht einhalten Je nach Verlauf können Krankheiten der Honigbiene die Völker mehr oder weniger schädigen, Totalverluste zur Folge haben und die Existenz eines Berufsimkers gefährden. Oftmals handelt es sich um so genannte Faktorenkrankheiten, die von Außenfaktoren beeinflusst und gesteuert werden. Starke Völker, schneller Bienenumsatz, reger Wabenbau und Sauberkeit auf allen Ständen und im Betrieb sind die beste Vorsorge. Honig darf nicht, selbst eigener sollte wegen Faulbrutsporen nicht an die Bienen verfüttert werden. Ein Zukauf von Bienen- und Wabenmaterial aus unbekannten Beständen ist ganz zu vermeiden. Bei Auftreten oder Verdacht einer anzeigepflichtigen Bienenseuche sind, wie vorgeschrieben, Meldungen zu machen und Untersuchungen einzuleiten. An Lehrgängen zum Thema „Krankheiten der Honigbiene“ müsste jeder Imker unbedingt teilnehmen. Schon das genauere Wissen um eine Bienenkrankheit kann sich in der Betriebsweise sehr wohl vorbeugend auswirken. Es wird unterschieden zwischen Brutkrankheiten und Krankheiten der erwachsenen Biene. Erwachsene Bienen können sich nicht an den Brutkrankheiten anstecken, sie aber wohl übertragen. Obgleich die Faulbrut zur Zeit in aller Munde, ist nicht jeder Stand von ihr befallen. Gewiss ist aber, dass wir die Milbe haben, und wir sind sie noch lange nicht wieder los. Sie hat maßgeblich Anteil an den Faktorenkrankheiten. Wer der Milbe nicht den nötigen Respekt einräumt, wird nicht viel Freude an der Bienenhaltung haben. Meine Devise dazu: Ich will Bienen halten, also muss ich diesen Parasiten bekämpfen. Den Milben auf der Spur bleiben Die Varroamilbe kommt sowohl in der Bienenbrut wie auf der erwachsenen Biene vor. Sie ist keine Krankheit, sondern ein Schmarotzer, der von der Biene, von deren Blutflüssigkeit lebt. Selbst wenn ein Volk ohne Milben wäre, käme von außen schon bald ein neuer Befall. Wir kennen die Lebensgewohnheiten der Milbe und wissen, dass wir sie nicht ausrotten können, sondern nur in ihrer sprunghaften Entwicklung bremsen, um so den Milbenbestand je Bienenvolk möglichst niedrig zu halten; schlimmstenfalls bricht mit Sicherheit das Volk zusammen. Dazu braucht es aber nicht zu kommen. Wir haben für eine Behandlung nicht nur geeignete Medikamente, sondern können auch zusätzlich biologisch eingreifen durch Drohnenbrutentnahme, Ableger- und Kunstschwarmbildung bzw. durch eine erste Anwendung der Ameisensäure, nmittelbar vor Fütterungsbeginn.Heilmittel gegen Bienenkrankheiten sind bei uns verboten. Mit der Bekämpfung der Varroa macht der Gesetzgeber eine Ausnahme. Dort, wo keine staatliche Bezuschussung erfolgt, entstehen erhebliche Kosten. Dies schlägt vor allem für Anfänger zu Buche, auch beim Hobbyimker, was wiederum bei der Vermarktung des Honigs berücksichtigt werden sollte. Meine Varroabekämpfung übers Jahr sieht folgendermaßen aus: Während der Saison: Entnahme von Drohnenbrut, zwei Waben im Wechsel, sie werden umgehend eingeschmolzen. (Drohnenzellen werden bis zu 10 mal häufiger befallen als Arbeiterinnenbrut!) Nach der Frühtracht: Kunstschwärme oder Ablegerbildung Nach der Sommertracht: Kunstschwärme, erste Behandlung mit AS Nach der Auffütterung: Zweite AS -Behandlung (ein Arbeitsgang in Verbindung mit dem Abräumen der Futtergeschirre) September: Dritte AS -Behandlung (meist nicht mehr nötig). Bei jeder AS- Anwendung sollte die Temperatur nicht unter 12 und nicht über 25 °C liegen, um eine zu langsame bzw. zu schnelle Verdunstung zu vermeiden. Anfang Dezember: Einmalige Behandlung mit Perizin, als systemisches Sprühmittel, Temperatur nicht unter 5 °C. Völker aus der Heide werden zweimal behandelt. Varroa – Befall berechnen Da Perizin (nach der Honigraumabnahme) als Letztes eingesetzt wird, besprüht oder eingeträufelt, bei absoluter Brutfreiheit, muss gleich nach der Honigentnahme mit AS vorbehandelt werden. Diese Säure wirkt auch durch die Zelldeckel auf die Milbenbrut, es werden dort auch deren Stamm-Mütter abgetötet. Die Bienen im Volk nehmen durch die Säuredämpfe keinen Schaden. Aber durch die saugenden Parasiten in den Zellen wird die Bienenbrut geschädigt: Häufig schlüpfen verkrüppelte Jungbienen. Auf allen Ständen werden stichprobenweise – wenn

Bienenrudi’s Monatshinweise August

Ich hoffe stark, dass alle Bienenfreunde in diesem Jahr schon eine mittlere bis gute Honigernte hatten oder noch haben! Das Bienenjahr endet mit hohen Anforderungen Die angenehmste Arbeit im nun ausgehenden Bienenjahr ist das Honigschleudern. Ich habe Anfänger kennengelernt, die hatten schon eine perfekte Imkerausrüstung, bis hin zur Schleuder, aber noch kein einziges Bienenvolk. Einen Rat möchte ich allen Jungimkern und Lesern ans Herz legen: Die Beute mit dem Bienenvolk, sie allein bringt den Honig, nicht aber die Schleuder oder etwas anderes in der Imkerei. Es findet sich immer ein Kollege oder Pate, der gern bereit ist auszuhelfen, da man selbst ja auch hilfsbereit ist. Das ist der Springpunkt, sich größere Kosten zu ersparen, gerade in der Anfangsphase. Den Frühtrachthonig ernten wir, schon meist zusammen mit dem Raps, Ende Mai bis Anfang Juni, für die Sommertracht ist Ende Juli letzter Termin zum Schleudern. Es sei denn, dass die Ernte durch ungünstiges Wetter bis in den August hinein verzögert wird. Während bei Fernwanderungen die Möglichkeit für eine Schleuderung am Standort nicht immer gegeben ist, dürfte es für diese Arbeit daheim keine hindernden Umstände geben. Die Honigwaben werden in dafür bereitgehaltenen Leerzargen zum Schleuderraum herangeholt. Bei kühler Witterung sollte man den Raum zuvor schon etwas heizen, ggf. mittels eines Defrosters. Der Honig findet so schneller seinen Weg durch die Siebe. Im Schleuderraum wird der gesamte Ertrag zum Klären zwischengelagert. Gleich nach der Schleuderung . . . Sollten noch junge begattete Königinnen vorhanden sein, werden die für Kunstschwärme nötigen Bienen von den Waben abgefegt, andernfalls schlägt oder fegt man sie neben dem Stand einfach auf den Boden, sie fliegen zurück bzw. betteln sich ein. Am Tag der Honigentnahme werden die Völker auch schon gegen die Varroamilbe behandelt, bei mir mit Ameisensäure (AS). Schwammtücher, wie LIEBIG es empfiehlt, werden im leeren Honigraum auf die Rähmchen gelegt. Dann träufelt man mit einer Dosierflasche, z. B. Perizinflasche, je besetzte Zarge 20 ml 60%ige AS auf so ein Schwammtuch. Da die Milbe mit dieser Konzentration nicht fertig wird, ihr also erliegt, findet hiermit schon mal eine erste Dezimierung statt. Es ist auch vom Preis her gesehen eine günstige Bekämpfungsmaßnahme. Das Schwammtuch wird am nächsten Tag wieder entfernt, damit die Bienen es nicht abnagen und durchs Flugloch hinaus entsorgen. Mit diesen ersten Arbeiten wird bei mir die Auffütterung verbunden. Während früher mühselig Zucker aufgelöst und gerührt werden musste, bekommt man heute Zucker in Flüssig- und Teigform zur Fütterung angeboten. Um sich einen Preisvorteil zu verschaffen, schließt man sich beim Einkauf dafür einer Sammelbestellung an. Dieses Fertigfutter bringt erhebliche Vorteile. Ich spare viel Zeit, da kein Zucker aufgelöst werden muss. Es gibt keinen Abfüllverlust aus den Zuckersäcken oder Tüten, ebenso wenig oder keinen Restmüll. Und dann: Ein nicht angenommener aufgelöster Zucker kann in Gärung gehen, während das fertige Flüssigfutter eine hohe Konzentration hat und sich somit lange hält. Futtervorrat und Winterbienen Kunstschwärme und Ableger werden weiterhin mit flüssiger Nahrung versorgt. Die Wirtschaftsvölker auf den Außenständen erhalten ein Paket mit Teigfutter, somit hat man weniger Fahrten. Immerhin liegen in meiner Imkerei einige Außenstände bis zu zwanzig Kilometer entfernt. Das kostet Zeit und Sprit. Nach der Abschleuderung wird gleich mit der Auffütterung begonnen. Das täuscht eine Tracht vor, und die Königin bleibt in Eiablage. Schließlich sollen doch viele Winterbienen erzeugt werden! Sie entstehen ab Juli durch eine besondere Wirkung des Juvenilhormons, das die Bienen länger am Leben erhält. Dies sind Erkenntnisse aus der Forschung der Wissenschaftler, wir Leihen nehmen sie zur Kenntnis. Die Winterbienen sind es, die den ersten Nektar im Frühjahr sammeln. Wartet der Imker mit dem Füttern, so legt die Königin keine Eier mehr, sie ist dazu dann auch später bei einer vielleicht kurzzeitig günstigen Wetterlage nicht mehr zu bewegen. Logisch, dass dann im Frühjahr das Bienenvolk entsprechend kleiner auswintert. Das Nichtfüttern, liebe Imkerfreunde, ist keine artgerechte Tierhaltung und müsste dann eigentlich auch bestraft werden. Oder? Die Fütterung mit Teig sollte ohne besondere Vorkehrungen im Honigraum erfolgen. Flüssigzucker kann in einem einfachen Eimer, mit etwas Streu als Brücke für die Bienen, ebenfalls im Honigraum dargereicht werden. Wenn man etwas süße Flüssigkeit außen am Eimer verstreicht, dann finden die Bienen die Quelle schneller. Wer dennoch nach alter oder einer anderen Methode auffüttern will, sollte auf jeden Fall die Lösung Zucker Wasser mit 3 : 2 ansetzen. Mitte September muss jegliche Fütterung abgeschlossen sein. Honigbehandlung, bei mir Die Vermarktung meines gesamten erzeugten Honigs erledige ich in unserem Imkerglas. Die Aufmachung Glas und Etikett ist ansprechend, die Richtlinien des D.I. B. sind überzeugend auch für den Verbraucher. Dieser vom Imkerbund geforderte hohe Qualitätsanspruch ist gerechtfertigt: Der Honig muss reif sein. Er darf nicht zu stark erhitzt werden, nachweisbar durch den MF-Wert; ab 40 °C werden wichtige Inhaltsstoffe geschädigt! Die Angaben auf dem Etikett müssen stimmen. Bei kleinen Mengen an Honig dürfte es keine besonderen Erschwernisse mit dem Rühren und dem Abfüllen geben. Aber, liebe Imkerfreunde, wenn die nötige Erfahrung fehlt, kann es schon mal vorkommen, z. B. beim Raps, dass der Honig zum Abfüllen schon zu steif geworden ist. Dann muss er neu aufgelöst werden. Sofern er schon mal behandelt wurde, genügt jetzt ein nochmaliges Rühren von zwei bis drei Stunden. Soll Honig wieder aufgelöst werden, so geschieht das bei größeren Mengen, gerade auch in der Winterszeit, am besten in einem Wärmeschrank. Um Kosten für so einen Schrank zu sparen, stellt man ihn wie folgt selbst her: Ein ausgedienter hoher Kühlschrank, innen möglichst mit Niro oder Alu, wird ausgeräumt. Im oberen Teil an der Decke wird ein Ventilator für die Luftumwälzung angebracht. Etwa 10 cm tiefer baut man ein Rost- oder Lochblech ein, wenn möglich ein- und ausschiebbar, darunter einen einfachen Defroster, der über ein Relais von außen her regulierbar ist. Zusätzlich wird auch von außen her die Temperatur mittels Thermometer mit Fernfühler überwacht. Damit die Kaltluft gut entweichen kann und eine noch bessere Luftumwälzung stattfindet, werden an oberster Stelle in die Rückwand mehrere Löcher, etwa 12 mm weit, gebohrt. (Diese Bauanleitung liest sich schwerer, als die auszuführende Arbeit getan ist; sie lohnt sich!). Für die Freunde der Segeberger Beute gibt es eine